Volltext: Gustav Gamper 1873 - 1948, Augusto Giacometti 1877 - 1947

abgeschlossenen, zwölf Teile umfassenden ‚Brücke Europas“, von 
denen der I. Teil 1908, der II. 1910 im Verlag von W.Schäfer in 
Schkeuditz-Leipzig erschien, niedergelegt hat.*) Die ‚Brücke Europas" 
erweist sich als ein Werk, das zugleich des Dichters freudig geliebtes 
Vaterland wie auch das Andenken an seinen großen amerikanischen 
Meister verherrlicht. So wird Frau Musika dem Dichter und Maler 
eine Freundin, eine Trösterin und Begleiterin durchs ganze Leben. In 
ergreifender Sprache hat sie sich dem Jünger durch das Medium des 
Cello mitgeteilt. Der Dresdner Gymmnasiast schon wurde Meister 
Friedrich Grützmachers Schüler, der es auch nach Abschluß seiner 
Studien bei Hugo Becker so weit gebracht hatte, daß er in Sinfonie- 
Konzerten öffentlich auftreten konnte. In Dresden, wohin die Familie 
Gamper im Frühjahr 1883 zu dauerndem Aufenthalt übersiedelte, 
knüpften sich auch freundschaftliche Bande mit dem heute leider zu 
Unrecht schon etwas in Vergessenheit geratenen Felix Draeseke. 
Nicht minder bedeutend sind die Beziehungen Gampers auf dem Ge- 
biete der Malerei zu den Meistern der Gegenwart. Aus ihrer Reihe 
leuchtet vor allem als ewig junge und ewig schöne Sonne Hans Thoma, 
von dessen Hand Gamper einige gehaltvolle Briefe besitzt, golden 
und gütig hervor. 
Nach einem ersten Zeichenunterricht bei Hermann Gattiker begab 
sich Gamper von Dresden nach Karlsruhe, wo Friedrich Kallmorgen 
sein Lehrer wurde. Hier in der badischen Hauptstadt verlebte der 
Werdende mit den Freunden K. von Freyhold, K. Hofer, F. Klose, 
W. Lage, E. R. Weiß u. a. in der Aera Mottl-Gerhäuser-Planck wohl 
mit die schönste und reichste Zeit seines Lebens. Noch heute zehrt 
der gereifte, rückblickende Jubilar von den erhabenen Eindrücken, 
die ihm die Werke seines geliebten und verehrtesten Meisters, 
Richard Wagner, unter Mottls Zauberstab zu tönendem Leben er- 
*) Gesamtausgabe erschienen bei Rascher & Co., Zürich 1935, der 1937 ein 
Prosaband, 1943 der I. Band der gesammelten Lyrik folgie. 
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