von 1895 bis 1905 aufgenommen worden. Es folgt ein kürzerer Aufent-
halt in Paris, der Gamper mit den Werken der großen Impressionisten
bekannt machte und ihm den Verkehr mit dem phantasievollen Maler
Henry de Groux und dem vielseitigen Hermann Hettner (Sohn des
Literaturhistorikers und Freundes Gottfried Kellers) vermittelte. In
Clarens am Genfersee, wo er mit seinem Freund Friedrich Klose
weilte, lernte Gamper seine erste Gattin (geb. Giesker) kennen. Des
Dichters drittes Lyrikbuch „Zur Seele‘ (Privatdruck 1900) schildert
in beredten Tönen dieses Erlebnis, das zuweilen feierlich-danteske
Züge aufweist. An der Seite seiner ersten Gattin ließ sich Gamper in
der Nähe des Großmünsters in Zürich nieder und bezog als Maler
einen Raum des Böcklin-Ateliers. Zwischen diesen Ehejahren und den
spätern liegt ein Aufenthalt mit Freunden in Schaffhausen, wo in
Stadt und Landschaft eine rege romantische Maltätigkeit enfaltet
wurde. Von England aus, mit seiner zweiten Gemahlin (geb. van Rees)
nach dort verlebten, schaffensfreudigen Monaten, siedelte sich Gamper
zunächst in Zug, später in Bern, Ascona und Locarno an. Allerorts
knüpften sich wertvolle Bekanntschaften aus Künstler- und Gelehrten-
kreisen, worüber uns der Jubilar in einer bereits begonnenen Lebens-
beschreibung zusammenhängenden Aufschluß zu geben verspricht,
Zwischenhinein fällt eine Reise mit seinem Freunde Hans Sturzen-
egger nach Südfrankreich, wohin Gamper schon früher einmal wan-
derlustig gezogen war. In Rom verweilte Gamper im Kreis der
Freunde und Kollegen Bloesch, Buchmann, Haller, Hofer und Zubler,
die dort mit als ‚Jünger des Weins‘ eine olympische Zeit unter der
Sonne des Südens verbrachten. Nach diesem Aufenthalt waren es
Landschaft und Leute der französischen Schweiz, die Gamper zu
Uebersiedlungen nach Lignieres und Böle verlockten. Die letzten
Jahre seines 7. Dezenniums verlebte dann der Künstler in Aeschi ob
Spiez und gedenkt nun von dort eine wohl letzte Lebensstation bei
Schwester und Schwager in Riehen-Basel zu beziehen,
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