Volltext: Gustav Gamper 1873 - 1948, Augusto Giacometti 1877 - 1947

von 1895 bis 1905 aufgenommen worden. Es folgt ein kürzerer Aufent- 
halt in Paris, der Gamper mit den Werken der großen Impressionisten 
bekannt machte und ihm den Verkehr mit dem phantasievollen Maler 
Henry de Groux und dem vielseitigen Hermann Hettner (Sohn des 
Literaturhistorikers und Freundes Gottfried Kellers) vermittelte. In 
Clarens am Genfersee, wo er mit seinem Freund Friedrich Klose 
weilte, lernte Gamper seine erste Gattin (geb. Giesker) kennen. Des 
Dichters drittes Lyrikbuch „Zur Seele‘ (Privatdruck 1900) schildert 
in beredten Tönen dieses Erlebnis, das zuweilen feierlich-danteske 
Züge aufweist. An der Seite seiner ersten Gattin ließ sich Gamper in 
der Nähe des Großmünsters in Zürich nieder und bezog als Maler 
einen Raum des Böcklin-Ateliers. Zwischen diesen Ehejahren und den 
spätern liegt ein Aufenthalt mit Freunden in Schaffhausen, wo in 
Stadt und Landschaft eine rege romantische Maltätigkeit enfaltet 
wurde. Von England aus, mit seiner zweiten Gemahlin (geb. van Rees) 
nach dort verlebten, schaffensfreudigen Monaten, siedelte sich Gamper 
zunächst in Zug, später in Bern, Ascona und Locarno an. Allerorts 
knüpften sich wertvolle Bekanntschaften aus Künstler- und Gelehrten- 
kreisen, worüber uns der Jubilar in einer bereits begonnenen Lebens- 
beschreibung zusammenhängenden Aufschluß zu geben verspricht, 
Zwischenhinein fällt eine Reise mit seinem Freunde Hans Sturzen- 
egger nach Südfrankreich, wohin Gamper schon früher einmal wan- 
derlustig gezogen war. In Rom verweilte Gamper im Kreis der 
Freunde und Kollegen Bloesch, Buchmann, Haller, Hofer und Zubler, 
die dort mit als ‚Jünger des Weins‘ eine olympische Zeit unter der 
Sonne des Südens verbrachten. Nach diesem Aufenthalt waren es 
Landschaft und Leute der französischen Schweiz, die Gamper zu 
Uebersiedlungen nach Lignieres und Böle verlockten. Die letzten 
Jahre seines 7. Dezenniums verlebte dann der Künstler in Aeschi ob 
Spiez und gedenkt nun von dort eine wohl letzte Lebensstation bei 
Schwester und Schwager in Riehen-Basel zu beziehen, 
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