men der Ausstellungen „Ausländische Kunst in Zürich“ von 
1943 und „Expressionisten, Kubisten, Futuristen“ von 1945. 
Wieder ganz neu und befremdend standen unter den „Meister- 
werken aus Oesterreich“ 1946147 drei als „politische Satiren“ 
angesprochene kleinere Kompositionen, die aus London herüber 
gekommen waren. 
Nachdem das offizielle Deutschland ihn auch unter die Ver- 
breiter „entarteter Kunst“ eingereiht hatte, malte Kokoschka 
1937 mıt gutem, oder bitterem, Humor sein. „Selbstbildnis eines 
entarteten Künstlers“. Als solcher wie auch als nicht national- 
sozialistischer Staatsbürger war er aber schließlich auch in Prag, 
wo er gehofft hatte, dauernd bleiben zu können, schwer ge- 
fährdet. So ging er 1938 auf das dringende Anraten seiner 
Freunde als Emigrant nach England. 
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Eine Gruppe von zwanzig seit 1939 in England gemalten 
Bildern ist das Geschenk, das die nun für Zürich übernommene 
Basler Kokoschka-Ausstellung des verflossenen Frühjahrs dem 
Kontinent beschert hat. Besser als die unter die „Meisterwerke 
aus Oesterreich“ versprengten Vorläufer vermag sie den Zu- 
sammenhang dieser Werke unter sich und mit dem Gesamtwerk 
und der Persönlichkeit des Künstlers darzutun. 
Vielleicht der englischen Luft entsprechend wirken sie, bei 
aller Klarheit und Intensität der farbigen Elemente an sich, als 
Ganzes leichter, zarter, um nicht zu sagen blasser, als die auf 
dem Festland entstandenen Malereien der letzten Jahrzehnte. 
Politische Satiren darf man die Kompositionen, die auf die 
Zeitläufte und ihre politischen und sozialen Verhältnisse hin- 
weisen, kaum nennen. Der Künstler will erfassen und im Bild 
überwinden, was ihn quält, was ihm als Unglück oder Unrecht 
unerträglich ist; wie er als Jüngling mit den ihn umgebenden 
und bewußt, oder nur durch ihre Gegenwart und ihr Wesen 
unbewußt, ihn bedrängenden Menschen im Bild sich auseinander 
gesetzt }-* 
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