Volltext: Ausstellung der Werke von William Blake [1757 - 1827]

einem wild aussehenden Weib mit aufgelöstem Haar, das mit Windeseile auf tion für die Pfosten eines Kaminsimses bestimmt, obwohl sie nie für diesen Zweck 
einem glänzend grauen Pferde mit geblendeten Augen davongetragen wird. verwendet wurden. Beide Gemälde sind in sehr blassen Farbtönen gehalten, 
Eine zweite Frau reitet ihr zur Seite, vom Zuschauer abgewandt, die Arme aus- leichtes Grau und Rosa sowie Blau mit etwas Gold zur Hebung des Eindruckes 
gebreitet, vom Kopf des Pferdes bis zum Schweif. Schwere Regentropfen fallen auf einem weißen Grund. «Der Winter» veranschaulicht folgende Verse aus dem 
aus einer dichten Sturmwolke. Im Hintergrund dunkle Hügel. «Task»: 
Die Windeseile der Pferde ist großartig dargestellt. Zwei weitere Stiche von «Oh! Winter, ruler of the inverted year, 
diesem Bilde sind bekannt. «Thy scattered hair with sleet like ashes filled.» 
Zeichnung für «The Hymn for the Nativity». 34. ABEND 
Temperamalerei auf Holzplatte. 80X 28. Kein Name und kein Datum. Aus der 
32. ENGEL VERKÜNDIGEN DEN HIRTEN DIE GEBURT CHRISTI Sammlung des Rev. John Johnson; Bertram Vaughan Johnson. Von Mrs. Vaug- 
h der Familienstift des Mr. Bertram Vaughan Johnson zur 
Aquarellmalerei. 25 X 19. Gezeichnet: W. Blake, 1809. Aus Butts’ Verkauf, er- van d© DS0P We GE, PAST ME „SER S J 
worben von Sotheby, am 26. März 1852. Später im Besitz von Mrs. de Putron. ETUBUNB 805 © ) . Zn N . . 
” . N Der Abend wird durch ein blasses graziöses Mädchen in wallendem weißem 
Von der Verwaltung der Whitworth Art Gallery, Manchester, zur Verfügung en . . . 
‚eilt, der das Bild im Jahre 18 J. E. Taylor, E Is Schenk Gewande mit einem weißen Mantel dargestellt. In ihrer emporgehaltenen Lin- 
„ der das Bild im Jahre 1892 von J. E. Taylor, Esq., als Schenkung ver- . . 2 . 
80 9 Y 4 8 ve ken hält sie eine leichte weiche Umhüllung, welche sich im Winde leicht bewegt. 
macht wurde. . 
. . z . . In der Rechten hält sie einen Zauberstab, der am oberen Ende drei Mohnsamen- 
Ein Cherub mit Helm und ein Seraph mit Schwert strecken die gekreuz- , | Ye 
. . körner zeigt. Mitten auf der Brust trägt sie das Bild eines zunehmenden Mondes 
ten Arme empor (vergleiche Platte 14 des Buches Hiob und den ı2. Vers der en . 
. . N . . aus Gold; sie ist von vielen goldenen Sternen umgeben. 
Hymne). Sie sind von Harfen tragenden Engeln umringt, die aus einem kreis- | . . . 
s x 7 z . e . Dieses Bild illustriert die nachstehenden Zeilen aus dem Buch IV des «Task» 
runden Lichtmeer lange vielfarbige Strahlen in alle Richtungen ergießen. Die c 
Hirten sitzen in einer Reihe bei ihren Herden auf dem Boden und schauen von ‘°” OWÄSE . . 
, . «Come Ev’ning, once again, season of peace; 
großem Staunen erfüllt aufwärts. Im Hintergrunde eine Erscheinung der Ge- 5 . 
sur «Return sweet ev’ning and continue long.» 
burt Christi. 
33. WINTER 35. HAR UND HEVA BEIM BADEN: MNETHA SCHAUT ZU 
Temperamalerei auf Holzplatte. 80X 28. Weder gezeichnet noch datiert. Aus Zeichnung. 44 X 48. Aus Bicknells Verkauf. Preis £o. 9.0. Später im Besitze von 
den Sammlungen des Rev. John Johnson; Bertram Vaughan Johnson. Von Mrs. H.P. Horne, Esq., C. B., von Sir Edward Marsh, K.C.V.O., C.M.G. zur Ver- 
Vaughan Johnson und der Familienstiftung des Mr. Bertram Vaughan Johnson fügung gestellt. 
zur Verfügung gestellt. Der bejahrte Har mit langen weißen Haaren und wallendem Bart spricht mit 
Der Winter ist als alter Mann mit einem wallenden weißen Bart dargestellt, der weißhaarigen Heva, während beide am Waldesrand baden. Mnetha ruht 
weißgekleidet und von Kopf bis zu Füßen in eine weiche weiße Decke gehüllt. sich auf einem grasigen Hügel hinter ihnen aus und beobachtet sie. Es ist Wald 
Eine stille Atmosphäre, die den Eindruck von Regen und Schnee erweckt, um- im Hintergrund; rechts steht das «Zelt Hars». 
gibt ihn. Die schönste Zeichnung aus einer Anzahl zur Illustration des Blakeschen Ge- 
«Winter» und sein Gegenstück «Abend» (Nr. 34) wurden von Blake für den dichtes «Tiriel», ein früheres Werk von ossianischem Charakter (wahrscheinlich 
Rev. John Johnson, den Rektor von Yaxham, Norfolk, und Vetter des Dichters um das Jahr 1788/1789 geschrieben); der den Zeichnungen zugrunde liegende 
Cowper, für sein Rektorat gemalt. Es sind dies Illustrationen zu Versen im Gedanke stimmt nicht in jedem Falle buchstäblich mit dem Wortlaut des Ge- 
Vierten Buch der Dichtung Cowpers «Task» und waren eigentlich als Dekora- dichtes überein. 
C. GESCHICHTLICHES UND MYTHOLOGISCHES 
36. NEWTON Disteln gemischt am Fuße des Felsens. Darüber dunkler Himmel mit blau- 
Gedruckte Zeichnung. 48 60. Gezeichnet und datiert: 1795. W. B. inv. Butts? schwarzen Wolken überzogen. 
Sammlung; erworben durch W. Graham Robertson, Esq., der das Bild im Jahre Die Wirkung der dem Felsen gegebenen Farbe und der Pflanzen ist ein vor- 
1939 der Tate Gallery als Geschenk übermachte. Von der Verwaltung der Tate zügliches Beispiel der zufällig entstehenden Schönheiten, die sich durch das 
Gallery zur Verfügung gestellt, Blakesche Verfahren erreichen lassen. Newton, von der Dunkelheit verdeckt, 
Newton, eine entblößte jugendliche Gestalt sitzt (links) auf einem Felsenriff, arbeitet am Boden. Blake beabsichtigt, mit dieser Darstellung die Art rationeller 
das mit vielfarbigem Moos überwachsen ist. Er beugt sich und zeichnet auf eine Philosophie und empirischer Wissenschaft zu geißeln, die er als gemeinsame 
Pergamentrolle, die teilweise offen auf dem Boden liegt. Dunkelgrünes Gras mit Feinde der Einbildungskraft erkennt.
	        
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