Dogengräbern sind ihre Hauptwerke. Sie meißeln das Grab- 
denkmal Dantes in Ravenna, wo einer von ihnen, Tullio Lom- 
bardo, das edelste Werk schafft, das seit den Byzantinern in 
dieser «kleinen toten Stadt, die Kirchen und viel Ruinen hat», 
entstanden ist: die Grabstatue des Guido Guidarelli. Sie zieren 
die Santa Casa in Loreto und die Antoniuskapelle im Santo zu 
Padua. An der Prunkfassade der Certosa von Pavia und am 
Dom von Mailand sind Tessiner bedeutungsvoll beschäftigt. 
Die Genueser Frührenaissance und die Quattrocentoplastik 
Siziliens sind geradezu eine Familienangelegenheit der Gagini 
aus Bissone, die aber auch in Spanien und Frankreich phan- 
tasievoll tätig waren. 
Aber die ganz großen Meister des Tessin sind die des Barock 
in Rom. Domenico Fontana, selber noch ganz unbarock, er- 
öffnet ihre stolze Reihe mit der Via Sistina, dem vatikanischen 
Palast, der Vatikanbibliothek, dem Lateran, der Acqua Felice. 
Sein Neffe Carlo Maderno ist einer der grundlegenden Mei- 
ster der europäischen Barockarchitektur. Er errichtet das Lang- 
haus und die Fassade der Peterskirche, vollendet Sant’ Andrea 
della Valle, arbeitet am Palazzo Barberini und an unzähligen 
andern Palästen und gibt sein Persönlichstes mit dem Palazzo 
Mattei. Sein Neffe Francesco Borromini ist das wildeste 
Originalgenie des italienischen Barock. Man denke an die 
Universitätskirche S. Ivo alla Sapienza, an den Turm von Sant’- 
Andrea delle Fratte, an S. Carlo alle quattro Fontane, an das 
von ihm geschaffene («modellierte», möchte man sagen) Fas- 
sadenstück der Propaganda Fide, ans Oratorium von S. Filippo 
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