Das Zürcher Kunsthaus verdankt drei Viertel der Be-
stände seiner Sammlungen seinen Freunden, Es ist ihnen
immer wieder auch für ihre Mithülfe bei den wechselnden
Ausstellungen verpflichtet. Besonders oft hat eswährend der
Kriegsjahre sich an sie gewendet, da die vorher lebhaften
und vielseitigen Beziehungen zu den Künstlern, Sammlern
und Museen im Ausland unterbrochen waren. Die festliche
Ausstellung «Ausländische Kunst in Zürich» von 1943 ist
unvergessen, die Ausstellung der Sammlungen Nell Walden
und Dr. Othmar Huber eben erst aufgelöst worden.
Die kommende Friedenszeit läßt hoffen, daß die Grenzen
zu den Nachbarländern in absehbarer Zeit für Verständi-
gung und Austausch sich wieder öffnen. Kunstgut des
Fernen Ostens wird freilich auch dann noch auf diesem
Wege kaum erhältlich werden. Hier wird das Kunsthaus
weiterhin wie bisher auf die Freunde angewiesen sein, die
es im eigenen Land besitzt, Basler und Winterthurer Privat-
besitz hat uns in einer Sammlung «Blumenpapier» chine-
sischer Meister jüngst die Bekanntschaft mit einem reiz-
vollen Zweig der zeitgenössischen chinesischen Kunst ver-
mittelt.
Erste Orientierung, und mehr als Orientierung, über den
klassischen japanischen Holzschnitt bot 1928 die Ausstel-
lung «Japanische Holzschnitte, Harunobu bis Hiroshige»,
deren Katalog mit dem ausführlichen Verzeichnis der 295
Nummern von 52 Meistern aus dem Jahrhundert 1760 bis
1860, der Einführung. von Julius Kurth, und 33 Tafeln ein
zuverlässiges kleines Handbuch darstellt. Eigentümer dieser
sorgfältig getroffenen Auswahl aus größeren Beständen
und Bearbeiter des wertvollen Verzeichnisses war der In-
genieur W. Boller in Baden. 1936 stellte ein in Genf woh-
nendes Mitglied der Kunstgesellschaft seine Sammluno von
200 japanischen Holzschnitt-Triptychen des 19. Jahrhun-
derts zur Verfügung mit einer Vertretung von 46, 33 und
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