Volltext: Katsushika Hokusai - 1760 - 1849

gewesen ist, in die er eintritt, die er befruchtet und weiter- 
führt. 
Die Ausstellung bringt neben den Einzelblättern und 
Folgen von solchen aus voller Meisterschaft zum erstenmal 
wohl für Europa auch eine Mehrzahl seiner berühmtesten 
Bücher, so dargeboten, daß sie dem Auge in ihrem ganzen 
Ablauf erschlossen sind; der Bücher, die in Text und Bild 
von rechts nach links zu lesen sind, anders als wir unsere 
Texte und, nach den Feststellungen von Heinrich Wölfflin 
für die westliche Kunst in «Rechts und links im Bild», die 
Bilder unserer Meister lesen und diese sie komponieren. 
Ein besonderer kleiner Raum vereinigt Handzeichnungen 
vonHokusai: Ein ganzes Buch, 16 Blätter Bilder und Schrift, 
mit aller Genauigkeit bis zu den feinsten Haarstrichendurch- 
geführt, nach denen der Holzschneider den Stock zu be- 
arbeiten hat; die zart-kräftigen Bilder sind aber nicht auf 
das Holz geklebt worden, das Schneidemesser ist ihnen 
fern geblieben, das Bilderbuch nicht entstanden. Erstaun- 
licher noch sind einige Pinselskizzen mit Überzeichnungen 
und Korrekturen, in denen der Künstler eben erst die Idee 
einer Komposition gefaßt hat und sie zu straffster Aus- 
druckskraft zu zwingen sich bemüht. 
Es sollte möglich sein, daß wir mit diesen Elementen 
genügend ausgerüstet sind. um dem Werk des grossen 
Meisters ungestört von bloßer Sensation des Exotismus 
uns zu nähern; es nicht in erster Linie als fremdartig und 
merkwürdig bestaunen, sondern nur staunen vor seiner 
Eigen-Art; sein Wesen spüren, seine Entwicklung begleiten, 
mit dem Wandel der Form und der Erfindungskraft im 
Bild, in welchem seine Persönlichkeit sich ausspricht und 
sich bewährt. Von einer anderen Seite her wird auch das 
auf innigste Vertrautheit mit dem Stoff gegründete Lebens- 
bild sie menschlich uns nahe bringen, das W. Boller zu der 
Ausstellung und dem Verzeichnis uns schenkt. RZ 
W 
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