Sie scheidet Körper und Dinse, von denen wir zu wissen
glauben, daß sie einzeln für sich bestehen, auch wenn
wir sie nur im Verband eines Gesamtbilds sehen. Wenn sie
der Zeichner als Umriß aus der Einheit der impressio=
nistischen Gesamterscheinung heraus stellt, so ist es, wie
wenn er die Figsuranten einzeln klarer sieht und emp=
findet als die für das Auge gültige Einheit eines Bühnen=
bildes. Die «blutleeren» Schemen, die bloßen Umrisse, aber
zwingen unsere optische Phantasie, sie zu beleben mit
Runduns und Gehalt, ja mit Farbe — die nicht da ist.
IV
Nicht daß solche Versuche von Formulierungen über die
Fragen Schwarz und Weiß, Licht und Schatten, Körper
und Linie, die Springwurz wären, die alle Schlösser,
welche sich vor diese Fragen legen, glatt öffnen; oder
Schablonen, die alle Formen, so weit nur in der Aus=
stellung sie erscheinen, decken könnten. Das sprühende
Schwarz = Weiß, ob es mit harten Schnitten auf der Fläche
liege, oder mit gestauchtem Pinsel über sie hin gewühlt
x üt meist gebrochen durch schattierende oder Richtuns
weisende ‘Zeichnung ; Umrisse werden mit deckenden
Zwischentönen gefüllt, Flächen mit sanftem Wellenspiel
von Grau und Weiß belebt; Landschaften und Fisuren
malerisch belichtet und gerundet, wie ein Gemälde
ohne Farben; bis zum farblosen Spiegelbild der bunten
Natur, ähnlich der Photographie. Auch diese bedeutet
ja «Abstraktion», Weglassen.
LO