Volltext: Rumänische Kunst der Gegenwart

Bukarester Bildermarkt brachte. In dem Linkischen und Schwer- 
fälligen seiner ganzen Malweise wohnte jedoch ein Geheimnis, 
das in manche Realität den Zauber des Märchenhaften brachte. 
In der Luft seiner Bilder war Raum für das Unaussprechbare. 
Heute ist er der Einzelheit näher an den Leib gerückt und hat 
auch nach dieser Richtung bewiesen, daß er die Farbe zu tem- 
perieren und zu meistern versteht. 
Die Malerin Cecilia Cutescu-Storck hat mit diesen Eigen- 
schaften so gut wie nichts zu tun. Ein sehr eigenwilliges Tem- 
perament, das nur vom eigenen Ehrgeiz gelenkt werden konnte, 
wandte sie sich früh einer monumentalisierenden Formgebung 
und umfangreicher Wandmalerei zu. Was Wunder, wenn sie 
so auch in die Nähe Gauguins gelangte, von ıhm manches hin- 
sichtlich der Flächenzusammenfassung und der Konturensyn- 
these erlernte, ohne sich freilich selbst aufzugeben. Ihre eigenen 
Gestaltungsansprüche waren niemals gering. Und so gelang es ihr 
auch, die einzigen Wandmalereien zu schaffen, die wir als 
Schöpfungen der letzten Jahrzehnte in Rumänien gelten lassen. 
Dabei besitzt sie auch als Zeichnerin ihre sehr originelle Art, die 
im weiten Umkreise unserer Kunst ihresgleichen nicht findet. 
Auf die Überlieferung byzantinischer Kirchenmalerei blickte 
der jung verstorbene Sabin Pop zurück, dessen gelungenste 
Werke zu einer geistigen Verschmelzung von moderner Malerei 
und byzantinischer Einfachheit gelangen. In seinen Bildnissen 
ist das Typisierende unserer alten Freskenmalerei, und auch die 
Details seiner Landschaften und Stilleben werden gleichsam hin- 
übergehoben in das Gesetzhafte eines verallgemeinernden 
Geistes 
Von den übrigen rumänischen Malerinnen sind Rodica Manin 
und Elena Popea zweifellos die bedeutendsten. Rodica Maniu, 
die Schwester des hervorragenden Lyrikers Adrian Maniu, hat 
sich vor allem als Aquarellistin einen Namen gemacht. Ihre 
großzügige und temperamentvolle Pinseltechnik hat viel Sug- 
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