Volltext: Hiroshige - 1797-1858

aus verschiedenen landschaftlichen Folgen und die späte 
Fassung, als Hochbilder von 1850, der Landschaften am 
Biwasee, 
Die Stirnwand des Eingangsraumes bereitet auf das 
Herz der ganzen Ausstellung, den großen Mittelsaal V 
vor. Rechts und links der Türe hängen zwei zweiteilige 
Hochbilder, je ein Habicht auf einem Kiefernstamm (Ta- 
fel VI), und zwei dreiteilige Landschaften, die auf chine- 
sischem Sehen und Empfinden und in der chinesischen 
Formensprache fußen. Sie trennen sich sehr sichtbar von 
den Figurenbildern der japanischen Utagawaschule und 
ihrem Mosaik, als reine Landschaften, in denen nur der 
Atem der Natur obwaltet; im winterlichen Schneegebirge 
am stahlgrauen, unbezähmten Fluß, und über der Weite 
einer breiten, doch vielfach bewegten Wasserfläche vor 
fern hingleitenden Bergzügen (Tafeln VII, VII). 
Das eigentliche Thema von Hiroshige ist die von Men- 
schen belebte oder geformte Landschaft, sein Land und 
seine Landsleute, seine Heimat, sein Japan. Schon in der 
ersten Folge der Ronin-Bilder, von 1830, im Mittelsaal, 
ist nicht die Schauspielbühne, nur die Natur der Rahmen 
für den Ablauf des Dramas (Tafel IX). Die etwa gleich- 
zeitigen frühen Bilder vom Biwa-See sind in ihrer stark 
Iyrischen Stimmung und Haltung noch «chinesisch», wie 
sie ja auf chinesischer Lyrik wachsen, diese für das Auge 
realisieren wollen (Tafel X). Bei dem ausgestellten Exem- 
plar verbindet sich damit eine ausgesprochene «Alters- 
reife», die rosa- und anderen hellen Töne sind ausgeblichen 
(z. B. ein Sonnenuntergang ganz ohne Sonne und Abend- 
rot). 
An den beiden Längswänden des Saales entwickeln sich, 
mit einer großen Brücke als Beginn und einer anderen als 
Beschluß, in ungebrochener Folge die dreiundfünfzig Sta- 
tionen der Großen Tokaido, der Ostmeer-Straße, von 
1834, alle im gleichen Breitformat von nicht ganz 35 auf 
wenig über 22 cm, gleich gerahmt, mit gleichem hellem 
Rand, mit gleichen Zwischenräumen, doch unerschöpf- 
24.
	        
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