lich im Wechsel von Szenerie und Vorgang, dem Spiel
von Hell und Dunkel, von Farbe gegen Farbe, im immer
wieder gleichen, kleinen Viereck. Die Menschen, vom
farbig stolzen Daimyozug zum schlichten Reisenden bis
zum geplagten Kuli und vogelfreien Landfahrer, verbrei-
ten sich auf Plätzen und vor Wirtshäusern in lärmendem
Schwarm, stauen sich auf den Sandbänken der Flüsse,
ziehen einsam zwischen Reisfeldern, werden von Hohl-
wegen und Schluchten aufgeschluckt und reisen, wandern,
bergauf, bergab durch die Zeiten des Tages und des Jah-
res, in lachender Sonne, bei Nacht und Nebel, unter Re-
gengüssen und im Gewittersturm. Das ausgestellte Exem-
plar der frühen «klassischen» Tokaido ist wohl so gut wie
vollkommen nach Präzision des Druckes wie Leichtigkeit
und Frische der Farben (Tafeln XI, XII, XIII, XIV, XV,
XVI, XVII, XVINMN).
Von den zahlreichen eigenhändigen oder mit seinem
Namen doch aus der Werkstatt des Hiroshige hervorgegan-
genen Tokaido-Reihen erscheinen in der Ausstellung
außer der «Großen» von 1832/34 noch zwei vollständig:
die mit 1840 angesetzte Gioka-Tokaido, in der Anlage der
Bilder bei’ oberflächlicher Betrachtung nur eine Wieder-
holung der Großen, in den einzelnen Bildern aber in ver-
schiedenen Graden bereits über diese hinaus geführt, wie
schon ein rascher Vergleich der beiden Yedo-Brücken zeigt: Zafeln
die Tokaido-Folge von 1855 drängt die Bilder ins Hoch- a
format, in weitmaschiger, stark abkürzender Strichzeich-
nung und heller, kaum deckender Kolorierung, dabei
wirkt sie heiter und beweglich in der Erfindung. Der Puls
ist rascher, das Blut leichter und dünner als noch 1834. Das
Anfangsbild der Yedo-Brücke mit dem lustigen Zick-Zack
der Lagerschuppen (Tafel XXI) kommt nicht aus der To-
kaido von 1834, eher aus der Kisokaido von 1835, einer
Folge, die schon mit der Teilung zwischen zwei Hände,
aber auch in der Haltung von Bild zu Bild innerhalb der
beiden Gruppen Hiroshige und Yeisen, nicht das schöne
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