Volltext: Hiroshige - 1797-1858

Gleichmaß und die glückliche Geschlossenheit der Großen 
Tokaido besitzt. 
Der Schritt ist groß von den ersten Landschaftsreihen 
zu Spätwerken wie Tokaido 1855 und den Fuji-Bildern 
von 1858, Zwischenstufen, jede auch wieder von eigener 
Geltung im Ablauf der ganzen Entfaltung, bilden die Pro- 
ben aus Folgen, von deren Aufnahme in die Ausstellung 
als Ganzes technische und künstlerische Gründe abhielten. 
Die Hinwendung zu breiterer Farbigkeit und flacherer 
Bildform kündigt sich in den Blättern aus verschiedenen 
Yedo-Folgen von 1833 bis gegen 1850 an. Der Biwa-See- 
Reihe von 1850 eignet schon eine Großflächigkeit und 
Transparenz, die an Glasmalereien denken macht. Noch 
voller legt sich sattes Blau über die «Berühmten Ansichten 
aus über sechzig Provinzen» von 1853/56 (Tafeln XXII, 
XXIII, XXIV). Und vor den erst im Jahr nach dem Tod 
des Künstlers mit ergänzenden Blättern von Hiroshige II 
als Buch veröffentlichten «Hundert Ansichten berühmter 
Plätze in Yedo» sucht man Hülfe bei Begriffen wie 
Großdekorativ, Plakatmäßig, Heraldisch (Tafeln XXV, 
XXVI, XXVII), während die Bilder doch immer auch 
wieder durch frische und gewagte Einfälle überraschen, 
wie etwa ins Bild hineinschneidende Pferdebeine, Rad- 
speichen, Schiffsmasten, Schatten von selber nicht sicht- 
baren Körpern, ein Fischernetz im Augenblick, da es eben 
ausgeworfen in der Luft hängt. 
«Von zwei Pinseln» heißt die Tokaido-Folge, in wel- 
cher, nach den Aufschriften, Kunisada-Toyokuni III kost- 
bar mosaizierte Gewandfiguren, Hiroshige darüber auf- 
gehängte Landschaftsreminiszenzen von seinen Tokaido- 
Reihen beisteuert (Tafel XXVIII). Neben der handgreif- 
lichen Zusammenarbeit, wie die Bildaufschriften hier sie 
uns anzeigen, besteht die ideelle, wo Kunisada allein seine 
Frauenbilder vor bei Hiroshige unmittelbar entliehene 
Tokaido-Motive stellt (Ausstellung Nrn. 480—9548). 
W. Wartmann. 
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