Volltext: Aus öffentlichem Kunstbesitz

Zeit Kunstwerke von bleibendem Wert erreicht werden. Mehr zu 
erwarten wäre vermessen”, hat einmal Dr. Klöti, der um die öffent- 
liche Kunstpflege so sehr verdiente ehemalige Stadtpräsident, 
formuliert. Die Einsichtigen werden ihm beipflichten. Es wäre 
durchaus unbillig, zu verlangen, ein jedes der erworbenen Werke 
bedürfe des Beifalles aller. Das soll eine gesunde Kritik des Ein- 
zelnen nicht ausschalten, noch eine neuerliche Selbstbesinnung 
jener Instanzen, welche die Erwerbungen verantwortlich tätigten. 
Man wird sich letztlich an das Bedeutende halten und freudig 
anerkennen, daß in den vergangenen Jahren in unserer Stadt 
einiges geschaffen und angekauft wurde, was aus ihrem Kunst- 
denkmälerbestand nicht mehr fortzudenken ist, und um dessent- 
willen man Zürich von weither aufsucht, es liebt und bewundert. 
Wir nennen hier vor allem drei Werke, die in dieser Ausstellung 
fehlen müssen: die Hans Waldmann-Plastik des Berners Haller — 
der Denkmalsentwurf mit der Eingliederung in seine Umgebung ist 
das Verdienst von Stadtbaumeister Herter —, den Fraumünster- 
durchgang des Zürchers Bodmer, der im Herzen unserer Altstadt 
so bewegend alte Legenden erzählt, und wir weisen, neben den 
Fresken Walsers, Hügins und Hubers, hin auf die bekenntnisfrohen 
Farbiräume des Bündners Augusto Giacometti, die im Amtitshaus |, 
etwas versteckt, doch dem Suchenden findbar, intensiv aufleuchten. 
Es ist ein klarer und beispielhaffer Beweis der geistigen An- 
ziehungskraft unserer Stadt und der künstlerischen Aufgeschlossen- 
heit ihrer Bewohner, wie auch eine schönste Rechtfertigung für 
die bisherige Kunstpflege unserer Behörden, daß sich zahlreiche 
bedeutendste Künstler aus der ganzen Schweiz in ihren Marken 
niedergelassen haben, daß man sie hier zu Worte kommen läßt 
in der reichen Mannigfaltigkeit ihrer verschiedenen künstlerischen 
Sprachen und daß unsere Stadt ihren Dank empfangen durfte 
durch große Werke, die dauernd das Bild Zürichs durch ihre 
Schönheit bereichern. 
Im Auftrag des Stadtrates Zürich 
Dr. Werner Y. Müller 
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