Stadt Winterthur
Die Unterstützung der bildenden Künste wurde in Winterthur
immer in großzügiger Weise von privaten Sammlern und Kunst-
verständigen gepflegt, das Öffentliche Kunstgut vom Kunstverein,
mit Hilfe der städtischen Behörden, seit Jahrzehnten so vorzüglich
vermehrt und verwaltet, daß der politisch zusammengesetzte
Stadtrat nur zögernd und vorsichtig als selbständiger Förderer auf-
treten wollte.
Erst seit dem Jahre 1922 wurden regelmäßig Arbeiten von Winter-
thurer Künstlern, oft mehr als Arbeitslosenunterstützung, erworben.
Von dieser Einstellung machte man sich immer freier, ernannte
eine fachkundige Ankaufskommission, und versuchte nur nach
künstlerischer Qualität, ohne andere Einflüsse, anzukaufen.
Bis jetzt konnten, teilweise unter Mithilfe des Kantons, 86 Bilder
und Zeichnungen erworben werden, welche in den Winterthurer
Amtsstuben, in öffentlichen Gebäuden und im Kunstmuseum unter-
gebracht sind.
In die Voranschläge für städtische Neubauten werden für künst-
lerischen Schmuck regelmäßig größere Summen eingestellt und
es konnten auf diesem Wege auch direkte Aufträge erteilt werden.
So wurde eine Turnhalle in Wülflingen durch Malereien von Willi
Dünner und Fritz Bernhard, eine weitere Turnhalle in Seen von
Gustav Weib, ebenso ein Anlagengebäude im Lind von Gustav
Weiß und ein ähnliches Gebäude von Werner Meyer, geschmückt.
Beim Schulhaus Lindberg konnte an zwei Brunnen je eine Bronze-
plastik von Bildhauer Rudolf Wening angebracht werden.
Folgende Kunstwerke sind aus Mitteln des. Kantons Zürich (Legat
Schelldorfer) und der Stadt Winterthur zur Aufstellung und Aus-
führung ‘gelangt:
Hermann Haller: „Mädchen” Bronze, Stadtpark
Hermann Hubacher: „Badende” Bronze, Stadthaus
Karl Geiser: „Knaben und Mädchen”, zwei Reliefs in Gips,
Eingang Museum
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