Volltext: Aus öffentlichem Kunstbesitz

siveren Ausmaße eingetreten, so daß sich viele wertvolle Erfah- 
rungen dieser „Gründerzeit” erst jetzt klar herauszukristallisieren 
beginnen und damit für die Zukunft fruchtbar ausgewertet werden 
können. Die Entwicklung ist noch keineswegs abgeschlossen, son- 
dern dauernd im Fluß. 
Die Öffentliche Kunstpflege durch die Stadt umfaßt große Bereiche. 
Der. künstlerische Innen- und Außenschmuck von Gebäuden, welche 
der Oeffentlichkeit dienen, ist mit der gleichen Sorgfalt zu be- 
treuen wie die Ausgestaltung von der Allgemeinheit zugänglichen 
Anlagen mit Brunnen und Werken der Plastik. Diesen wechselnden 
Aufgaben entsprechend werden bald weitere, bald engere Wett- 
bewerbe ausgeschrieben, um die besten Lösungen zu ermitteln, 
oder es werden auch von der verantwortlichen Behörde direkte 
Aufträge erteilt an besonders qualifiziert erscheinende Künstler. 
Ueberdies sind jedes Jahr ansehnliche Kredite ausgesetzt zum Er- 
werb beweglichen Kunstgutes, insbesondere von Gemälden und 
Plastiken, aus öffentlichen Ausstellungen. 
Die leitenden Grundsätze der Behörde haben sich dabei aus der 
Praxis heraus entwickelt. Ausschlaggebend soll in erster Linie die 
künstlerische Qualität eines Werkes sein. Sie bedingt den Erwerb 
oder die Auftragserteilung. Die zürcherische Kunstpflege kann nicht 
eine Unterabteilung des Wohlfahrisamtes darstellen, wenn sie auch, 
aus behördlicher Verantwortung, gelegentlich auf eine informa- 
torische Zusammenarbeit verpflichtet ist. Denn viele Künstler be- 
finden sich oft gerade in ihrer entscheidendsten Entwicklungszeit 
manchmal in einer materiellen Notlage, die überwinden zu helfen 
auch im Interesse des Staates liegt. Die Würde und Größe der 
Kunst und ihre Bedeutung für das dauernde Erscheinungsbild 
unserer Stadt rechtfertigen aber, dies darf grundsätzlich betont 
werden, durchaus auch einen bedeutenden Einsatz der städtischen 
Mittel ohne dessen Legitimation als soziale Notmaßnahme. 
Weitere leitende Gesichtspunkte in der Pflege der öffentlichen 
Kunst durch die Behörde vermitteln die grundlegenden Aus- 
führungen von Dr. Erwin Jäckle in dem im Auftrag der Stadt 
Zürich herausgegebenen Atlantis-Band WERKE OEFFENTLICHER 
)—
	        
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