Volltext: Johann Heinrich Füssli

tache Hinweis auf seine Art der Komposition und Ausbildung 
des Helldunkels genügen. Da die Erfindung der Figuren, ihre 
Gebärde und gegenseitige Verflechtung, ihre Stellung in der 
Tiefe des Bildes, ob sie aufstrahlend vom Dunkel sich lösen 
oder von Dämmerung wieder aufgenommen und umhüllt wer- 
den, für die Gemälde von Fühli Wesentliches bedeuten, kön- 
nen auch Kupferstiche von ihnen Wesentliches festhalten und 
vermitteln, vor allem in der Hand der englischen Meister in 
Schabkunst und Aquatinfa. 
Die „kleinen Bilder” auf Papier, in Aquarell, Deckfarbe, lavier- 
ter Feder- und Kreidezeichnung vermögen Frische und Trans- 
parenz der mäßig verwendeten Farben und Tonstufungen zu 
bewahren, wo die Oelbilder nachdunkeln oder sonst aller- 
hand Schaden leiden. Auf kleiner Fläche und mit beschränk- 
tem Aufwand zeigen sie so sehr wie die Gemälde Größe und 
Sicherheit des künstlerischen Wurfs. Bildidee und Bildform 
sind so stark gefaßt und so weit ausgeprägt, daß diese leichten 
Blätter neben den Gemälden Einzelgeltung haben, ganz ohne 
sie bestehen. 
Die unübersehbare Menge der Zeichnungen in Gestalt von 
Studien, Skizzen, Einfällen, ist der Zettel, der den Einschlag 
der großen Bilder trägt. Sie spannen sich zeitlich viel weiter, 
beginnen dreißig Jahre früher als die Gemälde. Da beweist 
das Jugendalbum mit den Explosionen des Zehn- und Elf. 
jährigen von neuem, daß Genie eben ist, nicht wird. Der 
Lateinschüler und Student tummelt sich unbeschwert in über- 
nommenen Formen und lädt sie mit seiner eigenen Elektri- 
zität. Die vom Brand in England nicht erfaßten Blätter dringen 
tiefer und weiter, in dieser Gruppe brodelt es in Suchen, 
Prüfen, Verwerfen und wieder Suchen. Bis in Italien die mit 
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