4
automatique“) von Entdeckungsfahrten ins Unbewusste,
unverfälschte (durch keine Kontrolle verfärbte) Fund
gegenstände („Bilder") ans Tageslicht zu fördern, deren
Verkettung man als irrationale Erkenntnis oder poeti
sche Objektivität bezeichnen kann, nach Paul Eluards
Definition: „Die poetische Objektivität besteht einzig
in der Verkettung aller subjektiven Elemente, deren
Sklave — und nicht Herr — der Dichter bis auf weiteres
ist." Woraus hervorgeht, dass der „Künstler“ fälscht.
Für Maler und Bildhauer schien es anfangs nicht leicht,
der „ecriture automatique" entsprechende, ihren tech
nischen Ausdrucksmöglichkeiten angepasste Verfahren
zur Erreichung der poetischen Objektivität zu finden,
d. h. Verstand, Geschmack und bewussten Willen aus
dem Entstehungsprozess des Kunstwerks zu verbannen.
Theoretische Untersuchungen konnten ihnen dabei nicht
helfen, sondern nur praktische Versuche und deren Re
sultate. „Die zufällige Begegnung von Nähmaschine
und Regenschirm auf einem Seziertisch“ (Lautreamont)
ist heute ein allbekanntes, fast klassisch gewordenes
Beispiel für das von den Surrealisten entdeckte Phäno
men, dass die Annäherung von zwei (oder
mehr) scheinbar wesensfremden Elementen
auf einem ihnen wesensfremden Plan die
stärksten poetischen Zündungen provoziert.
Zahllose individuelle und kollektive Experimente (z. B.
die als „Cadavre exquis“ bezeichneten) haben die
Brauchbarkeit dieses Verfahrens erwiesen. Es zeigte
sich dabei, dass, je willkürlicher die Elemente Zu
sammentreffen konnten, um so sicherer eine völlige
oder partielle Umdeutung der Dinge durch den über
springenden Funken Poesie geschehen musste. Die
Freude an jeder gelungenen Metamorphose entspricht