Die Linoleumtafel, von gleichmäßigerem aber weniger
dichtem Gefüge als der Holzstock, läßt sich leichter schnei=
den, gibt aber auch gröberen Schnitt und hält im Druck
nicht so gut stand wie der Holzstock. Der Linoleumdruck
wirkt deshalb weniger bestimmt und lebendig als der Holz=-
schnitt in feiner= oder gröberfaserigem Lansholz. Um-=
gekehrt ist der aus quer zur Faserung aus besonders
schwerem Holz, „. B. Buchsbaum, gesäste und zusam=
mengeleimte Stirnholz=Stock viel härter und schwieriger
zu bearbeiten als die den Fasern nach geschnittene und
geglättete Platte. Die Stirnholzplatte kann nicht mehr mit
dem Schneidemesser bearbeitet, geschnitten, werden. Sie er=
fordert, wie die Metallplatte, Stichelarbeit, freilich immer
noch als Hochdruck. Die schwarz druckenden Linien und
Flächen bleiben erhaben stehen, die Lichter werden aus=
gehoben. In der Ausstellung ist der Meister dieses Holz-
Stiches Aldo Patocchi.
Das Verfahren des Flachdruckes, der Lithographie, ist mit
einiger Vereinfachung der rein technischen Vorgänge bereits
umschrieben worden. Künstlerisch ist von Bedeutung der
Unterschied zwischen der eigentlichen Steinzeichnung oder
Orisinal=Lithographie und der Umdrucklithographie. Die
Unterscheidung wird leider verwischt durch den Sprach=
gebrauch, der meistens das eine wie das andere Verfahren
einfach Lithographie nennt. Mit Umdruck kann eine Zeich=
nuns in Lithographenkreide auf Papier, aber auch jede
beliebige Arbeit in Tinte, Tusch, Kreide oder einem andern
Zeichenmittel, so weit dieses der besondern Oberflächen=
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