Volltext: Die Grundlagen : Kunsthaus Zürich, 21. Mai-6. August (1)

regung oder entscheidende Einsichten an den Quellen des Auslandes 
schöpfen und in der Heimat von dem dort Erworbenen zehren. Bis 
vor nicht langem standen in schweizerischen Städten eine Münchner 
und eine Parıser „Richtung“ einander gegenüber. Einige der ernst- 
haftesten Sucher verdanken Stuttgart wertvolle Hülfe auf ihrem 
Weg. Auch eine schweizerische Zentralfigur wie Ferdinand Hodler 
ist nicht einzig aus Gurzelen erwachsen. 
Die zweite Abteilung der Ausstellung mit der Beteiligung von 
Schweizer Künstlern des In- und Auslandes mit Werken der un- 
mittelbaren Gegenwart ist für die vielfältigen Anregungen und Zu- 
sammenhänge besonders aufschlussreich. Doch wird es sich für die 
Betrachtung nicht darum handeln, nur Einflüssen nachzuspüren, son- 
dern Leistungen festzustellen. 
Bei den „Grundlagen“ sind trotz dem weit geschlagenen Bogen die 
Werke knapper. Hier haben mit ihren kriegerischen und politischen 
Stürmen die Zeitläufe eine blinde oder parteisüchtige Vor-Auswahl 
getroffen. Was blieb, wird in Museen und anderen Sammlungen, so 
wie es sich eben retten liess, sorgsam verwahrt. Nochmalige Ein- 
schränkung erlitt die Auswahl für die Ausstellung, wo die Unruhe 
auch unserer Tage die Herausgabe wertvoller Stücke zu verbieten 
schien, oder ganz allgemein die Pflicht zur Erhaltung über den 
Wunsch nach breiterer Auswirkung gestellt wurde. Dankenswertes 
Eintreten anderer Institutionen und privater Sammler half da und 
dort, Lücken zu überbrücken. Die Ausstellung ist aber auch so wie 
sie ist vor allem ein vaterländisches Bekenntnis der schweizerischen 
Kunst- und Altertumsmuseen, die, sehr verschieden nach ihren Be- 
ständen und durchaus selbständig in der Zielsetzung für deren Aus- 
bau, in allen Teilen des Landes bestehen. 
Unmittelbare Aufgabe der Ausstellung ist die zeitweise Aufhebung 
der durch den Zufall mit der Zerstreuung der Werke geschaffenen 
Unordnung. Sie stellt für einige Wochen die natürliche Ordnung mit 
den ursprünglichen zeitlichen und künstlerischen Zusammenhängen 
wieder her durch Rückgliederung des einzelnen Werkes von seinem 
durch Zufall bedingten heutigen geographischen an seinen histori- 
schen und künstlerischen „Or*“. So wird sie in ihrer ersten Abteilung 
zu einem weiteren eindrucksvollen Bericht „über das Herkommen 
der Schweizer“ und in der zweiten die Antwort auf die Frage, die 
Albrecht von Haller schon an das Helvetien seiner Zeit gerichtet hat, 
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