Verdammte klammern sich an die Barke und quälen
sich ab, in diese hineinzusteigen ; Dante erkennt unter
ihnen Florentiner. Das Bild wird von der offiziellen
Kritik aufs heftigste abgelehnt. Gros aber erkämpft ihm
einen Platz im Ehrensaal und stiftet, da Delacroix es
nur in rohe Latten hat schlagen können, einen kostbaren
Rahmen. Gerard bekehrt manche einflußreiche Gegner
und erwirkt den Ankauf des Bildes für den Staat. Eben-
falls 1822 nimmt Delacroix zum letztenmal am Wett-
bewerb der Akademie teil und erhält den letzten Platz.
Als Brotarbeit zeichnet er Karikaturen für Zeitschriften.
Seit 1822 beschäftigen ihn die Studien für das „Massaker
in Chios“. Dessen Ausstellung eröffnet 1824 die Aus-
einandersetzung innerhalb der französischen Malerei
zwischen der Schule Davids und der als „Romantik“
bezeichneten neuen Bewegung. Es bringt ihm Schmä-
hungen und Verkennung, Gros nennt es „Le Massacre
de la peinture“
1825 lernt Delacroix in England das Werk von Gains-
borough, Lawrence, Constable, Turner, kennen und liest
Shakespeare, Walter Scott, Byron. Einzelne ihrer Themen
übersetzt er jetzt schon in Lithographien ; 1828 erscheinen
17 Blätter zum Goetheschen Faust, später 16 Blätter zu
Hamlet. 1826 erhält er den ersten Staatsauftrag „Kaiser
Justinian schreibt seine Gesetzbücher‘“ für den Sitzungs-
saal des Staatsrates im Louvre. Im Salon von 1827 er-
scheint die gewaltige Komposition „Der Tod des Sarda-
napal“; 1828 als weiterer Staatsauftrag der Tod Karls
des Kühnen;: 1831 erhält er für die „Barrikade“ das
Kreuz der Ehrenlegion.
Die Teilnahme an einer königlichen Gesandtschaft an
den Kaiser von Marokko erschliesst ihm 1832 ein ganz
neues Stoffgebiet in Nordafrika, das er nach dem Rück-