it Mummerei, Getöse und sprühendem Feuerwerk wird
Mae: herum in den Landen, wenn Eis und Frost am
Brechen sind, der Winter verjagt. Es ist die alte, katholische
Kirche, die unmittelbare Nachfolgerin des «Heidentums» auf
unserem Boden, die mit Verwandlung der vorherigen Hol-
den in Unholde diese stürmische Auseinandersetzung mit
den Mächten der ausser dem Menschen waltenden Natur
in Duldung gelten lässt; und es sind die Gebirgstäler, die
sie am lebendigsten bewahrt haben. Das erneuerte Bekennt-
nis des 16. Jahrhunderts, das nur von der Kraft im Menschen
selber lebt, weiss davon nichts mehr, und im Flachland hat
sich auch in den alten Bischofstädten Basel und Köln die
Fasnacht in eine gesellschaftliche Neckerei der Menschen
unter einander verflacht — oder überspitzt.
In der Schweiz haben vor allem die katholischen Bezirke
des Bündnerischen Vorderrheintals, die Gegend um Flums
im St. Galler Oberland, die Länder von Luzern, Zug, Unter-
walden und das von den Berner Tälern wie vom Rhonetal
durch Gletschergräte und eine Felsenklus abgeriegelte Löt-
schental den alten Brauch bis an die Schwelle unserer Zeit
getragen. Im Augenblick, da er erlischt, oder schon erlo-
schen ist, besinnen sich der Liebhaber und die Wissenschaft
auf ihn und sein sichtbarstes und dauerhaftestes Requisit:
die Maske.
Zu guter Zeit hat sich ein so universaler Kenner wie Baron
Eduard von der Heydt ein rundes Hundert solcher hölzerner
Teufels-, Hexen- und Menschengesichter gesichert, das
heisst, nicht sich, sondern der schweizerischen Forschung
und dem Schweizer Volk, denn er überlässt die ganze Samm-
lung als Leihgabe dem schweizerischen Landesmuseum. Und
dieses, das mit der Herrichtung der Räume beschäftigt ist,
in denen sie zu Erbauung und Studium dauernd sichtbar