HIPPOLYTE-DIT PAUL DELAROCHE
96 Guizot, 1837
Deckfarben, 11,6 x 14,8 Musee du Lourvre, Paris, R. F. 12843
Bez.: P. Delaroche 1837.
Der Staatsmann ist dargestellt als Halbfigur von links, die rechte Hand unter dem
Rock über den Leib gelegt, der linke Unterarm auf einer steinernen Brüstung
ruhend, Hintergrund grün und grau marmorierte Wandfläche. Das Blatt steht im
Zusammenhang mit dem Bildnis Guizot in Oel von 1837 Nr. 895 des Museum
Ny Carlsberg in Kopenhagen.
Geschenk Dr. Marie, 1929.
Delaroche, am 17. Juli 1797 in Paris geboren und da gestorben
am 4. November 1856, erfreute sich in der Zeit, da ein Delacroix
vom heftigsten Streit der Meinungen emporgehoben und wieder
herabgezogen wurde, der Gunst der offiziellen Kreise, der durch-
schnittlichen Kritik und der breiten Massen, indem er immer
eine präzise „historische Situation‘ in präzisester Form und
Inszenierung wiedergab. 1816 tritt er in die Pariser Ecole des
Beaux-Arts, 1818 in das Atelier von Gros und entscheidet sich
hier für die Historienmalerei. Eines seiner wichtigsten Werke
wird 1827 Der Tod der Königin Elisabeth, 1831 ein universeller
Triumph Die Ermordung der beiden Söhne Eduards IV., die
düstere Szene, da (mit dem Betrachter) die Königskinder dem
Erscheinen der Mörder entgegen sehen, beide Bilder im Louvre.
Gegen Mitte der 1830er Jahre wird immerhin die Auflehnung
anspruchsvollerer Kreise gegen die Überschätzung des Künstlers
und seiner Werke durch das Publikum so laut, daß er von 1837
an nicht mehr öffentlich ausstellt, doch erhält er noch in diesem
Jahr den Auftrag zur Ausmalung des Halbrunds im Saal der
Preisverteilungen der Ecole des Beaux-Arts; die als Versammlung
berühmter Künstler vom Altertum bis ins 18. Jahrhundert, mit
den Allegorien des Ruhmes und der Zeitalter der Kunst durch-
geführte Komposition wird über ihre Zeit hinaus als Vorbild
monumentaler Malerei bewundert. Bis zu seinem Tod ist er auch
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