184 Herkules besiegt den Diomedes (1835)
Sepia, 18,8 X 15,5 Sammlung Gaston Delestre, Paris
Skizze zu dem Gemälde im Museum Toulouse „Herkules wirft Diomedes den
Pferden vor, die dieser selbst mit Menschenfleisch gefüttert hat“
J.-B. Delestre Gros, sa vie et ses ouvrages, 1867, S. 289 ff.
Gros, geboren am 16. März 1771 in Paris, gestorben am 25. Juni
1835 in Bas-Meudon bei Paris, genießt als Knabe von starker
zeichnerischer Begabung die Anleitung seines Vaters, der
Miniaturmaler ist, seiner ebenfalls malenden Mutter und der
Malerin Elisabeth-Louise Vigee-Lebrun, und wird schon Ende
1785 Schüler von David, 1787 der königlichen Kunstschule.
Nach Ausbruch der Revolution zeichnet er Mitglieder der
Nationalversammlung, seine Mitschüler bei David und malt
mythologische Bilder in der Tradition des Davidschen Ateliers.
1793 weicht er der Pariser Schreckensherrschaft aus durch eine
Reise nach Italien, lebt in Genua, Florenz und wieder in Genua.
Mit Miniaturen und kleinen Bildnissen in Öl macht er sich in
der Gesellschaft bekannt, die Frau des französischen Vertreters
in Genua empfiehlt ihn 1796 der Gattin Napoleons, die ihn
veranlaßt nach Mailand zu kommen und ihm eine Sitzung des
Generals für ein Bildnis erwirkt. Bonaparte teilt ihn mit dem
Rang eines Lieutenants seinem Stabe zu und macht ihn zum
Inspektor für militärische Revuen, 1797 zum Mitglied der
Kommission für die Auswahl der italienischen Kriegsbeute an
Kunstwerken in Perugia, Modena, Bologna, Rom. Gros malt
1798 in Mailand Bildnisse und Kompositionen wie: Alexander
bändigt den Bukephalos, Timoleon und Timophanes, Sappho,
Ossian. 1799 macht er unter Massena die Blockade von Genua
durch mit Hungersnot und Seuchen.
1800 wieder in Paris, widmet er seine Kunst ganz der Verherr-
lichung Napoleons und seiner Armeeführer. Als Begleiter des
siegreichen Feldherrn in Oberitalien ist er als einziger seiner
Malergenossen über Schlachtfelder geritten, hat Schlachten mit
angesehen, wie in Genua Elend und Massensterben. Auf den
mit einem ersten Preis bedachten Entwurf zu einer Schlacht bei
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