Nach der großen Plastikausstellung von 1931 mag die Zu-
sammenstellung von sechs deutschen Bildhauern mit nicht
ganz fünfzig Skulpturen bei der ersten Begegnung wirken
wie eine bloße Zwischenschau ; eine knappe Auswahl für
die Zürcher, zur Möglichkeit eines Vergleiches mit den aus
und seit jener internationalen Ausstellung in die Samm-
lung des Kunsthauses gelangten französischen Werken von
Rodin, Maillol, Despiau, und auch mit den in den Sälen
und im Garten des Kunsthauses vereinigten Arbeiten
schweizerischer Bildhauer, wie Haller, Hubacher, Geiser.
Sie bedeutet und bringt aber mehr. Unbekannt ist in
Zürich keiner von den sechs Deutschen. Albiker hat schon
1905 hier ausgestellt und seither wiederholt, Gerstel und
Schließler 1911, Kolbe erst seit 1925, doch über fünfzig
Skulpturen, Voll 1931, Marcks 1934. Neu ist die Grup-
pierung der Meister und neu sind die Werke.
Von den drei älteren sind der 1876 in Uehlingen im
Schwarzwald geborene Karl Albiker und der nur drei
Jahre jüngere Wilhelm Gerstel aus Bruchsal auch
darin Badener, daß sie beide, Albiker 1898/99, Gerstel
1898-1903, an der Akademie in Karlsruhe ihre erste künst-
lerische Unterweisung genossen haben. Albiker ist hierauf
1900 in Paris, in der Umgebung von Rodin, 1900-1902 in
München, 1904-1906 in Rom, dann dauernd in der badi-
schen Heimat unweit Karlsruhe, bis zu seiner Berufung als
Lehrer an der Akademie in Dresden im Jahr 1919. Zürich
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