Volltext: Oesterreichische Kunst, Gotik, Barock, Biedermeier

Im übrigen wird das Stammland bald unruhiges 
Grenzland. Schon unter Rudolf IIT äußert sich der Gegen- 
satz zwischen dem heftigen Drang der schweizerischen 
Städte und Länder nach Selbständigkeit, unter einziger 
Oberhobeit des Reiches, und dem Streben der Ööster- 
reichischen Fürsten nach Ausbreitung und Festigung ihrer 
Hausmacht, das von den Eidgenossen als besonders ge- 
fährlich empfunden wird, wo es sich, sobald ein Oester- 
reicher auf den Thron gelangt, mit königlicher und kaiser- 
licher Macht summiert. Belagerung von Städten, Ueber- 
fälle und Kleinkrieg hin und her mit Raub und Brand, 
Schlachten, mühsam geschlossene und oft verletzte Ver- 
träge, füllen die Jahre und Jahrzehnte, und unablässiges 
Vordringen der von den innerschweizerischen Ländern 
und von Städten wie Luzern, Bern, Zürich ausgehenden 
Loslösungsbewegung; bis 1415 die Eidgenossen auf Ein- 
ladung des Kaisers Sigismund auch den Aargau und 1460, 
von Papst Pius II aufgefordert, den Thurgau an sich 
reißen. Als düsteres Zwischenspiel liegt vor aer Mitte 
des Jahrhunderts der Alte Zürichkriex, da Kaiser 
Friedrich III als Enkel des bei Sempach gefallenen Herzog 
Leopold III der Stadt Zürich die Macht Oesterreichs 
gegen Schwyz und die übrigen Eidgenossen zur Verfügung 
stellen will, um sie zum Haupt einer neuen, österreichi- 
schen Eidgenossenschaft zu machen, und das französische 
Söldnervolk der Armagnaken zu Hülfe ruft. 
Noch einmal verflechten sich die Interessen der Schweiz 
und Oesterreichs, als Herzog Sigmund, um den Schweizern 
das Lösegeld für das belagerte Waldshut zahlen zu 
können, ım Jahre 1474 dem Herzog von Burgund das 
Elsaß und das rechte Rheinufer am Schwarzwald ver- 
pfändet und Karl der Kühne Geld und das Versprechen 
gibt, die Eidgenossen wieder unter österreichische Herr- 
schaft zu zwingen. Der Zusammenstoß mit Burgund führt 
zum Untergang des Fürsten und seines Staates. Wenn 
1499 endlich die Eidgenossen, nun auch schon gestärkt 
durch die Verbindun: mit Graubünden gegen den 
Schwiegerschn von Karl dem Kühnen und Sohn des 
Kaisers Friedrich III, den Kaiser Maximilian, erfolgreich 
sich verteidigen, so ist es nicht mehr einzig die Hausmacht
	        
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