Volltext: Oesterreichische Kunst, Gotik, Barock, Biedermeier

Oesterreichs, deren Herrschaft und Ansprüche sie jür 
immer abschütteln wollen, sondern auch das in der Per- 
sonalunion: mit Oesterreich Partei gewordene Deutsche 
Reich. 
Es ist verständlich, daß Auseinandersetzungen dieser 
Art einer gemeinsamen Pflege der Xünste nicht förderlich 
waren. Während Konstanz und Basel als selbständige 
Zentren und namentlich durch die großen Kirchenver- 
sammlungen der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts 
wichtige Eingangstore für künstlerische Einwirkungen 
wurden, und die schwäbischen Städte und der Oberrhein 
mit Straßburo, ja über die schweizerischen Feldzüge in 
Oberitalien auch Mailand zur Entwicklung der Kunst in 
der Schweiz Entscheidendes beitrugen, scheinen Beziehun- 
gen zu Oesterreich nur mittelbar zu bestehen, wo die 
blühende ober- und mitteldeutsche Kunst in gleicher Weise 
für die österreichischen und die schweizerischen Länder 
Bedeutung gewann. Nach 1500 ließen Humanismus und 
Kirchentrennung wesentliche Zentren der Schweiz An- 
schluß bei gesinnungsverwandten Kreisen in Deutschland, 
nicht Oesterreich, suchen. Gegen Ende des 17. und im 
18. Jahrhundert stellten dann Klosterbaumeister aus dem 
Vorarlberg und die Maler und Bildhauer, die sie beschäf- 
tigten, eine Verbindung her, wie die Beer und die Moos- 
brugger aus dem Bregenzerwald, auf die ganz oder teil- 
weise die Klosterkirchen und Klosterbauten von Rheinau, 
St. Urban, Münsterlingen, Katharinenthal, Disentis, Muri, 
Einsiedeln, Fischingen, Sarnen, Fahr, St. Gallen zurück- 
gehen, und zahlreiche, oft sehr reizvoll durchgebildete 
Landkirchen der Innerschweiz und des Kantons St. Gallen, 
Im 20. Jahrhundert wurde eifrig der neu erschlossene 
Weg der Ausstellung benutzt. Allein Zürich hat in 
kaum mehr als zwei Jahrzehnten bisher 60 Werke von 
Klimt, 70 von Schiele und über 270 von Kokoschka ge- 
sehen, aber auch ansehnliche Vertretungen der jüngeren 
Oesterreicher wie Faistauer, Kolig, Wiegele und ihrer 
Genossen. Eine grundsätzliche Verwandtschaft oder die 
Absicht zur Einflußnahme von der einen oder der andern 
Seite in Fragen der künstlerischen Form hat sich dabei 
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