Volltext: Les maîtres populaires de la réalité

derer Fabelbaum strahlt weiß als ein Gebilde der Nacht 
aus blauem Phosphor, ein dritter steht vor dem Dunkel 
wie sprühendes Feuerwerk. In jedem Teil der Bilder 
schwingt lodernde Bewegung, nirgends liegt die Farbe 
matt oder ist die Zeichnung nur kluge Arabeske. Ein 
Mensch, der solches schafft, gehorcht wohl mehr einer 
von ihm kaum erkannten, gewaltigen Kraft, als daß er 
nach eigener Wahl und Ueberlegung schalten und walten 
würde. 
Auch Utrillo ist zeitweilig nicht im Besitze seiner 
inneren Handlungsfreiheit. Die Organisatoren der Pariser 
Ausstellung haben ihn aber nicht deswegen den maitres 
populaires zugesellt, sondern weil er die Kunstgeschichte 
um eine Landschaftsauffassung bereichert habe, die eben 
diejenige dieser Künstler sei, und er einen wirklich volks- 
tümlichen Realismus pflege. Die Ausstellung vereinigt 
von ihm Bilder aus zwei Jahrzehnten, die auf alle Fälle 
für eine hohe Meisterschaft zeugen. Gleichzeitig lassen 
sie erkennen, daß ihr Schöpfer zu einer mittleren, nicht 
der heutigen Generation gehört. 
Die beiden jüngsten der französischen maitres popu- 
laires. Rimbert und Eve formen die gleichen Themen 
wie Utrillo straffer und sachlicher. Sie sind die Maler, die 
in Zürich die geringste Zahl von Werken zeigen und in 
der Ausstellung am wenigsten beachtet werden, weil sie 
nicht als „primitive“ oder „naive“ in die Augen stechen. 
Sobald man aber bei ihnen diesen Beigeschmack des 
Besonderen bis Absonderlichen nicht sucht und vermißt, 
und sie frei als Maler wertet, enthüllen sie sich nicht 
nur als kraftvolle und kerngesunde, sondern auch als 
recht feine und überlegene Künstler.. Auch sie können 
kaum miteinander und mit einem der übrigen Aussteller 
verwechselt werden. sind darin so weit Meister wie diese. 
Sie stellen sich aber auch nicht mit ihrem Werk als 
unvereinbar von der allgemeineren Bewegung der Kunst 
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