Volltext: Les maîtres populaires de la réalité

als sie das Wort und den Begriff der Maitres Populaires 
prägten, und diese Maler Meister nannten, weil sie in 
schwerer Lehrzeit des Lebens sich bewährt und gefunden 
haben. Wie die „Realit&“ als Thema der Ausstellung 
zu verstehen und aus ihrer Gesamterscheinung abzulesen 
wäre, ist schwerer zu entscheiden. Als Abbild einer 
objektiven, für alle Menschen bestehenden Wirklichkeit 
könnte man sie höchstens bei Meistern wie Rimbert und 
Eve suchen. Es bleibt die Supposition der persönlichen 
Vorstellungswelt jedes einzelnen Künstlers als seine 
Wirklichkeit, in der er lebt und fühlt, und wird schließ- 
lich damit nur noch einmal ausgesprochen, daß diese 
Künstler vor sich selber wahr sind oder sein wollen. 
So ist die „Realit&‘ eher ein schönes Banner, das über 
der Ausstellung wallt, als ihr faltenlos anliegendes Kleid. 
Die oft geübte Rückkehr zur Natur ist ein Ver- 
such des Menschen, sich in ihr neu zu spiegeln, Be- 
sinnung auf sich selber zu neuem Bewußtsein verschüt- 
teter und vergessener Teile seiner selbst. |So mag auch 
die Beschäftigung mit den naiven und primitiven maitres 
populaires in dem Besucher der Ausstellung das Bewußt- 
sein noch nicht erkannter oder vergessener Elemente der 
künstlerischen Erregung und Gestaltung neu erwecken, 
wobei mit „naiv“ unbefangen, nicht unerschlossen, mit 
„primitiv“ ursprünglich und unverstellt, nicht unzu- 
länglich, gemeint sein soll. Da wir in allen Dingen an 
Neuem uns aber nicht viel mehr zu eigen machen können, 
als wir an Altem opfern, so werden wir — wie seiner 
Zeit vor den Impressionisten, vor Cezanne, van Gogh, 
den Kubisten und den Abstrakten — auch vor diesen 
Bildern |so viel Neues erfahren, als wir, so lang wir sie 
betrachten, in ihnen von Gewohntem nicht mehr suchen. 
W. Wartmann. 
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