Volltext: Japanische Holzschnitt-Triptychen der Utagawa-Schule

Yoshitsuya 
Schüler von Kuniyoshi 
49 Feuerwerk bei der Ryögoku-Brücke; — gez. Ichieisai Herausgeber: 
Yoshitsuya gwa Munehiko 
Das großartige Feuerwerk, das jeden Sommer bei der Ryogoku-Brücke abgebrannt wurde, 
war eines der großen jährlichen Feste in Yedo, als der Hauptstadt der Shogun-Zeit. Die 
berühmte Brücke wurde im Dezember 1659 errichtet über den friedlich zwischen Yedo 
(Tokyo) und Honjo hinströmenden Fluß, daher ihr Name Ryö0goku „Zwei Provinzen“. 
Das Bild zeigt zwei wohl ausgestattete Hausboote. Die Insaßin des einen ist ihrer Haltung 
nach unverkennbar eine Geisha. Das am Bug des zweiten Bootes stehende Mädchen scheint 
nach ihrer Kleidung eine Tochter aus wohlhabender Familie zu sein. Von ihren zwei 
Dienerinnen hält die eine in der rechten Hand eine Sake-Schale. (13) 
50 Ryögoku O-Hanabi-no-Zu; — gez. Ichieisai Yoshitsuya gwa Herausgeber: 
Großes Feuerwerk bei der Ryögoku-Brücke 
Unter den Pfeilern der großen Brücke liegen drei Hausboote, während auf dem offenen 
Fluß zahlreiche andere Boote sich bewegen. Im vordersten Boot steht eine Geisha. Nahe 
dem Bug ihres Bootes sitzt in dem zweiten eine Frau, während ihre Gefährtin an das Boots- 
dach gelehnt neben ihr steht. Im dritten Boot nehmen zwei weitere Geishas Sake und 
andere Erfrischungen zu sich, alles angesichts des am Himmel versprühenden Feuerwerks. 
(130) 
Yoshikazu 
Schüler von Kuniyoshi 
5l Zashiki no Meigetsu; — gez. Ichiyüsai Yoshikazu gwa Herausgeber: 
Blick auf den Vollmond aus einem Zimmer Marusei 
Im Lande der Aufgehenden Sonne gehört stets der Mond zur Vorstellung der Nacht. Ein 
Nachtbild ist erst vollständig mit dem Bild des wachsenden oder vollen Mondes. Der Mond 
spielt eine große Rolle in Freud und Leid des Volkes. 
Das Bild zeigt den Blick auf eine helle Mondlandschaft, vom zweiten Stockwerk eines Tee- 
Hauses aus. Der Mond spiegelt sich im Teich eines Landschaftsgartens. Die Erscheinung 
der drei Frauen, deren erste ein Papierblatt in der Hand hält, während die dritte einen 
blau-weißen Bademantel als Kimono umgeschlagen hat, läßt erraten, daß sie nicht der 
guten Gesellschaft angehören. Als Schattenbilder zeichnen sich auf den papierenen 
Schiebewänden im Vordergrund und weiter rückwärts die Teilnehmer an fröhlicher 
Geselligkeit im Innern der Häuser. (80) 
52 Tötö Meisho Sumida-gawa; — gez. Ichiyösai Yoshikazu gwa Herausgeber: 
Sumida-Strand, eine schöne Gegend in Yedo Hamadaya 
Der Sumida-Fluß strömt durch den nordöstlichen Teil der kaiserlichen Hauptstadt und 
mündet in die Bucht von Tokyo. In alter Zeit war er berühmt wegen seiner Miyako-dori- 
Vögel, der japanischen Austerntaucher, zur Tokugawa-Zeit als Ausflugsziel für Boot- 
fahrten und das Abbrennen von Feuerwerk. Die Kirschbäume auf beiden Ufern des 
Flusses bieten im Frühling ein wahres Blütenparadies. 
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