Volltext: Japanische Holzschnitt-Triptychen der Utagawa-Schule

113 Azuma Genji; Yuki-no-Niwa; — gez. Toyokuni gwa, 
Hiroshige gwa Herausgeber: 
Genji, der Prinz aus dem Osten, im Schneegarten Mori]i 
„Es lebe der Schnee‘, tönt es in Japan, wenn frischer Schnee gefallen ist. „Ein Schnee- 
jahr, ein gutes Jahr‘‘, sagt das Volk. Der Schnee erfreut die Kinder, die muntern Hunde 
und den Bauern, weil dieser weiß, daß er die schädlichen Insekten tötet. 
Das von Hiroshige und Toyokuni gemeinsam geschaffene Bild zeigt drei Dienerinnen, 
eifrig beschäftigt mit dem Aufbauen eines großen Hasen aus Schnee, in einem verschneiten 
Garten mit einem Wasserfall, Brücken, steinernen Laternen, Ziersträuchern und hohen 
Bäumen. Links steht, kostbar gekleidet, die hohe Gestalt des Prinzen Genji, in Gesell- 
schaft einer schönen Dame. (180) 
114 Tago-no-Ura-Fükei; — gez. Toyokuni gwa, Hiroshige gwa Herausgeber: 
Die Landschaft von Tago-no-Ura Marujin 
Die Tago-no-Ura Bucht bietet den schönsten Ausblick auf den schneebedeckten, maje- 
stätischen Fujiyama, das Kleinod des Landes der Aufgehenden Sonne. Kein Wunder, 
daß Yamabe-no-Akahito, dessen Dichtkunst den Vergleich mit der des göttlichen Kaki- 
nomoto-no-Hitomaru aushielte, in einem Gedicht von unvergänglichem Ruhm ihn be- 
sungen hat. 
Im Bild bewundern ein Daimyo und seine edle Gattin von der Veranda ihrer Villa an 
der Tago-no-Ura-Bucht aus die unvergleichliche Schönheit des heiligen Fuji-Berges. 
Der Daimyo hält Pinsel und Papier in der Hand, um ein des Berges würdiges Gedicht 
aufzuschreiben, über das er sinnt. (27) 
115 Füryü Genji Akashi; - gez. Toyokuni gwa, Hiroshige gwa Herausgeber: 
Der schöne Genji in Akashi Isekane 
Der Prinz aus dem Genji-Roman ist hier auf moderne Art dargestellt. Aus einem Som- 
merhaus, mit prachtvoller Aussicht auf die Bucht von Akashi, blicken eine Dame und 
ihre Dienerin auf den mit seinem Pagen an der Küste spazierenden Edelmann. Land 
und Wasser liegen im hellen Mondschein, im Garten brennen im hohen Herbstgras ver- 
teilt Laternen. (89) 
116 Füryü Genji, Tsukuda; - gez. Toyokuni gwa, Hiroshige gwa Herausgeber: 
Schönheit des Genji, Tsukuda Isekane 
Der Begriff des Genji ist hier in einer weiblichen Gestalt verkörpert, die in Bewunderung 
des Vollmondes versunken ein Gedicht zu überdenken scheint. Auf dem Tischehen vor 
ihr liegen das Schreibzeug und zwei Nachschlagebücher. Die Figur ist von Toyokuni 
gezeichnet, die Landschaft von Hiroshige. Sie stellt den Unterlauf des Sumidaflusses dar, 
bei seiner Mündung in die Shinagawa-Bucht, mit Flößen, Ruderbooten und Dschunken. 
(76) 
117 Füryü Genji, Suma; - gez. Toyokuni gwa, Hiroshige gwa Herausgeber: 
Der schöne Genji, Suma Isekane 
Suma ist ein sehr schöner Strand am Ausgang der weltberühmten Inland-See von J apan. 
Seit alten Zeiten bildet er einen beliebten Stoff, nicht nur für die Malerei, sondern auch 
sonst für die verschiedensten Arten von Kunstwerken. Weil der Roman des Prinzen 
Genji ein Kapitel „Suma“‘ enthält, wird der Ort oft mit seiner Figur verbunden. 
In einem Sommerhaus steht Prinz Genji, von der Hand des Toyokuni, neben ihm auf dem 
Boden ein Koto, ein 14saitiges Musikinstrument; am Strand zum Trocknen aufgehängte 
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