Volltext: Japanische Holzschnitt-Triptychen der Utagawa-Schule

Fischernetze. Er scheint bezaubert vom malerischen Anblick der Inland-See mit den 
kiefernbestandenen Inseln und Riffen und einem von frischem Wind gefüllten Segel. 
Der linke und mittlere Teil des Bildes sind von der Hand des Hiroshige. (77) 
118 Furya Genji E-Awase; - gez. Toyokuni gwa, Ichiyüsai 
Hiroshige gwa Herausgeber: 
Landschaft von Saga-No Isekane 
Der landschaftliche Glanzpunkt von Kyoto, Arashiyama liegt in dem malerischen Be- 
zirk von Sagano, dem nordwestlichen Vorort der alten Hauptstadt. Herrliche Kirsch- 
blüte im Frühling, Rudern und Schwimmen im Sommer, prächtige Farben der Ahorn- 
bäume im Herbst, und eine Schneelandschaft, die im Winter die Dichter begeistert; das 
alles ist Arashiyama durch die Natur verliehen. 
Das Bild zeigt die Kirschblüte in Sagano oder, wie der volkstümliche Name lautet, 
Arashiyama. Das blaue Gewässer bei der Togetsukyo-Brücke heißt Oi, in seinem Ober- 
lauf Hozu. In einem Landhaus steht eine außergewöhnlich schöne Frau neben ihrer 
Ehrendame, die ein Fernrohr hält. Die Frau ist eine Figur aus dem berühmten „Genji 
Monogatari‘, dem Roman des Prinzen Genji, mit Anspielung auf die Dame Murasakiı 
oder Purpur. Auf alle Fälle zeugen ihr kostbarer Kimono mit Chrysanthemum-Muster 
und die kunstreiche Haartracht von sehr hoher Geburt. (17) 
119 Füryü Genji Shiogama; — gez. Toyokuni gwa, 
Hiroshige gwa Herausgeber: 
Der schöne Genj}i in Shiogama Isekane 
Shiogama ist eine der meistgenannten Strandgegenden an der Nordost-Küste von Nippon. 
Der Name bedeutet, im Hinblick auf die seit alten Zeiten hier betriebene Salzgewinnung, 
„Salzkessel‘‘. 
In dem von Toyokuni, die Figuren, und von Hiroshige, die Landschaft, gemeinsam ge- 
schaffenen Bild sitzt neben drei Kiefern ein Fischerweib in derb buntem Kimono, bei 
ihrem Fischkorb; neben ihr wandelt der prächtig gekleidete Prinz Genji, in den Anblick 
der schönen Küstenlandschaft vertieft. (122) 
siehe auch Nr. 153 und 191. 
Kunisada, Utagawa Ichıyüsaı (1786-1865) 
nennt sich zur Bekundung seiner Verehrung für Toyokuni I 
(1768-1825) nach 1844 Toyokuni II, wäre aber als 
Nachfolger von Toyoshige Toyokuni I1 (1777-1835) 
richtig Toyokunı III 
120 Minashi-zuki; Fuji-no- Yüdachi; - gez. Gototei Kunisadagwa Herausgeber: 
Juni, Gewittersturm am Fujiyama 
„Minashi-zuki‘ heißt wörtlich „Monat ohne Wasser‘. Dies ist eine alte Bezeichnung für 
den Juni, nach dem Mondkalender, der dem heutigen Juli und Anfang August entspricht. 
Es folgen sich da meist drückend heiße Tage, unter denen das Volk in den Städten oft 
leidet. Aber nicht selten kommen plötzliche Regenschauer, die alles durcheinander bringen, 
namentlich die Ausflügler in den Bergen. 
Das Bild zeigt einige Frauen, welche bei der Besorgung ihrer Wäsche vom Regen über- 
rascht und erschreckt worden sind, anscheinend in der Nähe des heiligen Fujiyama-Berges. 
(154) 
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