Volltext: Japanische Holzschnitt-Triptychen der Utagawa-Schule

Bambusmatte schüttelt und den Dampf des Räuchergefäßes ins Zimmer treibt, sucht ein 
kleiner Knirps Zuflucht bei der Mutter, und müht sich ein Mädchen, in aller Eile die 
Wand zu schließen. (12) 
125 Kaomise no Kokei; - gez. Köchörö Kunisada gwa Herausgeber: 
Spielzeitbeginn im Theater Izuichi 
Der Ausdruck „Kaomise‘ heißt wörtlich „Erstauftreten eines Schauspielers bei Eröffnung 
der Spielzeit‘. Er wurde bald verwendet für die Spielaufnahme der ganzen Truppe bei 
besondern theatralischen Veranstaltungen, wie sie gewöhnlich Anfang Dezember statt- 
finden. 
Das Bild zeigt drei Geishas in verschieden abgestufter, gepflegter Kleidung, auf ihrem 
eiligen Weg zum Theater, beflissen, als erste auf ihre Plätze zu kommen, um dem Spiel 
von Anfang an beizuwohnen. Rechts und links hängen vor den Dächern von zwei Thea- 
tern zahlreiche Fahnen mit den Namen von Schauspielern. (118) 
126 Tötö Ryögoku Yagenbori; — gez. Köchörö Kunisada gwa Herausgeber: 
Yagenbori bei Ryögoku, Yedo Fujihiko 
Das Bild zeigt das Yagenbori-Viertel am Sumidafluß, mit Fernblick auf die Ryogoku- 
Brücke. Das Mädchen rechts in leichtem, vom Abendwind bewegten Sommerkleid, hält 
einen Fächer. In der Mitte führt eine Frau ein kleines Kind mit einem Grillenkäfig, links 
steht ein Teehaus-Mädchen. (116) 
127 Yedo Sugata Hakkei: — gez. Köchörö Kunisada gwa Herausgeber: 
Die Acht Figurenbilder aus Yedo Yamatsuta 
Auf einer gegen den Garten hin gelegenen Veranda im obern Stockwerk eines Speisehauses 
oder Teehauses, vielleicht auch eines Grünen Hauses, stehen drei Teehausmädchen, die 
auch Kurtisanen sein können, da diese beiden Arten von Frauen einander in manchem 
gleichen. Am Dachgesims hängen zwei achteckige, kunstreich gebaute, mit Herbstblumen 
bemalte Laternen. Vom Garten sieht man den obern Teil einer Kiefer, einer Paulownia 
und einer steinernen Laterne. (177) 
128 Tatsumi Hakkei no Uchi; - gez. Köchörö Kunisada gwa Herausgeber: 
Eine der Acht Ansichten aus Tatsumi : 
Das Bild zeigt einen Raum in einem Teehaus des sogenannten Tatsumi, wörtlich „Südost- 
oder Fukagawa-Bezirk“, eines alten und gepflegten Wohnviertels, das in der Tokugawa- 
Zeit im Südosten des VYedo-Schlosses lag. 
Vor einer Papiertür, Shoöji, steht eine Dienerin mit einer eisernen Teekanne in der Hand. 
Hinter ihr öffnet sich ein Blick in einen Speiseraum mit bereitstehendem Eßgeschirr. 
Die zwei andern Frauen sind Geishas, mit dem modischen Haarschmuck in Schildpatt. 
(161) 
129 Hana-Zakari Shi-No-K5ö-Shö; — gez. Ichiyüsai Kunisada gwa 
Wohlfahrt und Gedeihen des Krieger-, Bauern-, Herausgeber: 
Handwerker- und Handelsstandes 
Shi-Nö-Kö-Shö, Krieger, Bauer, Handwerker, Kaufmann war die Stände-Ordnung der 
Feudalzeit, welche den Krieger an die Spitze aller Klassen stellte. Dafür, daß eine so unzeit- 
gemäße Gesellschaftsordnung nicht mehr weiter besteht, ist das neue Reich von Nippon 
zu beglückwünschen. 
Das Bild zeigt, wie Federballschläger hergestellt werden. Eine Frau bemalt am Arbeits- 
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