Volltext: Japanische Holzschnitt-Triptychen der Utagawa-Schule

der sich, wahrscheinlich vom Rudern erhitzt, die Achselhöhle trocknet; im andern zwei 
Frauen, wahrscheinlich Geishas, in lebhafter Unterhaltung beim Ken-Spiel, das auf 
raschen Bewegungen der Hände beruht. (187) 
152 Rinsen Shuka-no-Asobi; - gez. Köchörö Toyokuni gwa Herausgeber: 
Unterhaltung am Teich im Frühsommer — Nakani 
In Japan scheint das Angeln gleich alt zu sein wie Kami-yo, das Zeitalter der Götter. 
Man betreibt es in alten Teichen, im Meer, im Fluß oder in einem großen Becken, in wel- 
chem für diesen Zweck die Fische vorsorglich gehalten werden. Es ist eine der beliebtesten 
Unterhaltungen des Volkes von Nippon. 
In einem am Rand mit violetten Schwertlilien bestandenen schönen Teich schwimmen 
muntere Goldkarpfen. Eine gewählt gekleidete Frau lehnt an den Stamm eines Baumes, 
um welchen eine blühende Wistaria sich windet und blickt auf ein Mädchen, das statt 
eines Fisches soeben einen kleinen Krebs geangelt hat. Ein kleiner Knabe jauchzt vor 
Freude über den großartigen Fang. Hinter ihm gibt eine Frau, deren Obi-Knoten sich 
aufgelöst hat, ebenfalls ihrer Freude Ausdruck. (109) 
153 Yamashiro Ujigawa Hotaru-Garıi; — gez. Toyokuni gwa, 
Hiroshige gwa Herausgeber: 
Leuchtkäfer Schauen am Uji-Fluß, Yamashiro Moriji 
Das Leuchtkäfer-Schauen am Ufer des Uji war ein altüberliefertes, beim Volk überaus 
beliebtes Sommervergnügen. Der Fluß wird ständig von Ausflüglern besucht, die gewöhn- 
lich ein Boot mieten und flußaufwärts fahrend sich an der bezaubernden Landschaft 
erfreuen. Außer der landschaftlichen Schönheit verdankt der Uji seinen Ruhm der Höwodo 
oder Phoenix-Halle und dem Tee, der hier besser gedeiht, als irgendwo sonst im Land. 
Das Bild schildert, wie in der Abenddämmerung am malerischen Ufer des Uj}i unter den 
hin und her schwirrenden Leuchtkäfern die zierlich gekleidete Begleiterin eines stolzen 
Daimyo mit ihrem Fächer den Leuchtkäferchen nachstellt, während etwas entfernt drei 
Frauen aus niedererem Stand sich ebenfalls an den wie Sterne glitzernden Käfern erfreuen. 
(19) 
154 Shijo Kawara Yüsuzumi-no-Zu; — gez. Toyokuni gwa Herausgeber: 
Genuß der Abendkühle am ausgetrockneten Fluß von Shijö Isekane 
Ein sehr beliebtes Sommervergnügen in Kyoto ist ein Ausflug in der Abendkühle des 
(zum Teil) trocken liegenden Flusses Kamo bei Shijö, der jede Nacht Hunderte von Be- 
suchern an sich zieht, die einen vergnügten Abend verleben wollen. Es ist in der Tat ein 
angenehmer Anblick, Mädchen im seichten Wasser waten zu sehen, das zwischen den 
Provinzen Sanjo und Shijo rinnt. 
Auf einem Bretterboden über dem teilweise trocken liegenden Fluß halten vier wohl- 
gekleidete junge Frauen ein kleines Festmahl. Zwei sehen aus wie Damen, während die 
beiden andern durch ihr Gebaren bekunden, daß sie keine sind. Das schöne Mädchen, das 
von einer älteren Frau durch das seichte Wasser getragen wird, blickt nach dem Higas- 
hiyama oder Ostgebirge, das über dem andern Ufer sich erhebt. (149) 
155 Genji Junikagetsu-no-Uchi; Möshu; — gez. Toyokuni gwa Herausgeber: 
Einer aus den Zwölf Monaten des Prinzen Genji, Fujitake 
das Bon-Fest 
Das heftig bewegte Bild zeigt den Prinzen Genji in der Betrachtung des Bon-Odori 
Tanzes am Laternenfest im 7. Monat des Mondkalenders (jetzt August). Nach altem 
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