Familiennamen Aleman führt er von nun an neben seinem eigenen
Vornamen: Niklaus und dem väterlichen Manuel in der Form
«Deutsch».
1510 wird er, wie einst sein Großvater, Mitglied des Großen Rates,
1512 Stubengenosse der Zunft zu Obergerbern. 1513 kommen
amtliche Aufträge, wie sie in der Zeit allen zunftgerechten Meistern
zufallen, von Hans Asper bis zum großen Holbein: Fahnenstangen
bemalen, ein Pannerquartier mit den heiligen drei Königen, Brief-
büchsen für Läufer mit dem Bernzeichen, Wappenschilde an die
Fässer im Staatskeller. 1514 kauft er ein Haus an der Gerechtig-
keitsgasse. 1515 datiert er eine der beiden Tafeln des «Lux- und
Loyenaltar», im gleichen Jahr wird wohl auch der Totentanz‘ an
der Kirchhofmauer der Dominikaner begonnen. 1516 geht er als
Reisläufer nach Italien. Er gehört zu jenem Auszug aus Bern,
Solothurn und Freiburg, der vorerst mit Genehmigung des Berner
Rates im März nach Lausanne rückt, um dem französischen König
in Mailand gegen den ebenfalls von schweizerischer Heeresmacht
unterstützten Kaiser beizustehen, und den der Berner Rat auf das
Verlangen der fünf Orte schon aus Lausanne wieder zurückruft,
ohne doch den Zuzug aus dem Wallis und den Weitermarsch
verhindern zu können. Am 24. März, am Ostermontag, ziehen sie
in das bereits zur Übergabe an den Kaiser reife Mailand ein, in
dem nun alles anders wird. Ihr Erscheinen verdirbt dem Kaiser
das Konzept, er weicht nach dem Tirol zurück, und sein schlecht
oder gar nicht bezahltes Heer fällt auseinander.
Die Abfassung der Hinhalte- und Entschuldigungsbriefe, mit
denen die «Hauptleute, Lütiner, Venner und gemeinen Knechte
aus dem Bernerland und Gebiet» von Lausanne und Italien aus
die unablässigen Mahnungen des Berner Rates zur Heimkehr be-
antworten, und der Vorschläge an die fünförtigen Eidgenossen im
kaiserlichen Heer vor Mailand, ist Sache des Niklaus Manuel. Im
Berner Hauptquartier, das von Ende März bis nach Mitte April
im herzoglichen Kastell von Mailand liegt, dient er als Feldschreiber.
Für ihn wird die Stadt mit der Atmosphäre Lionardos, dem reich
geschmückten herzoglichen Schloß, den Kirchen und Palästen,
wie der ganze Feldzug künstlerisch ungleich fruchtbarer als mili-
tärisch. Die Franzosen sind mit den Berner Helfern zufrieden und
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