riesigen „Hallali du cerf“, mit den durch die Freunde Jules Cusenier 
und Paul Gaudy dargestellten Jägern, sich nicht leicht mit den be- 
scheidenen Räumen des „Bon Port‘ in Einklang bringen läßt, sagt 
nach Charles Leger der Schwerkranke, er habe alle seine Freunde 
gemalt. Unter den heute nachweisbaren gegen go Bildnissen sind 
wirklich nur wenige Bestellungen; Courbet hatte mit ihnen ja auch 
kein Glück, nicht nur als Anfänger; noch 1850 wird das Berlioz- 
Bildnis vom Dargestellten und heftiger noch von seiner Frau abge- 
lehnt, und 1863 zahlt Monsieur Corbinaud in Saintes nicht einmal den 
bescheidenen Preis von 200 Franken, weil er in seinem Bild sich so 
gar nicht gefällt. 
Sammlungen von Bildnissen sind das „Begräbnis‘“ und das „Atelier“ 
mit den vielen Figuren, die alle ihren Namen, ihr Gesicht, ihre Ge- 
stalt aus der Wirklichkeit in das Bild hinübernehmen. Neben Pro- 
mayet Vater und Sohn, Großvater Oudot, Vater Courbet, Max 
Buchon, Proudhon, den Brüdern Adolf und Tony Marlet unter ihren 
Mitbürgern, von denen jeder genau kenntlich ist, stehen im „Be- 
gräbnis‘“ in einem Kranz von Frauen, die so wenig anonym sind wie 
sie, die Mutter Promayet, die Mutter und die Schwestern Courbet. 
Im „Atelier“ sind Champfleury für die Literatur in Prosa, Proudhon 
für die soziale Philosophie, Promayet für die Musik, Buchon für die 
realistische Dichtung, Bruyas als Mäzen der realistischen Malerei Chor- 
führer der verschiedenen, auch wieder aus Bildnissen zusammen- 
gesetzten Gruppen, aus denen sich das ganze Bild zusammensetzt. 
Die Einzelbildnisse gehen von der knappen Maske über Kopf und 
Brustbild bis zur frei im Raum stehenden, repräsentativen Ganzfigur. 
Bei den Frauen ist die Annäherung und der Übergang zum Bild, über 
das für die Darstellung des äußern Menschen und der in ihm liegen- 
den aktiven Möglichkeiten Notwendige hinaus, häufiger als bei den 
Männerbildnissen, wo doch der Kopf als Bild des ganzen Menschen 
eher zu genügen scheint. Auch seine Freunde sind von der Art, wie 
Courbet sie sieht, gelegentlich enttäuscht, so Baudelaire und Roche- 
fort und der Kreis um Proudhon. Der Maler Courbet ist größer als 
der Porträtist. Die Frauen bettet er in ihre eigene, stille Reife; die 
Männer sind nie als Charakterköpfe a priori herausgetrieben. Er 
wandelt mit malerischer Breite die Formen ab und gibt hinter ruhig 
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