August Abegg in Turin von zwanzig vorwiegend italienischen
Bildern des 17. Jahrhunderts schloß sich an Teile der ältesten
Bestände der Sammlung, wie sie aus frühem zürcherischem
Privatbesitz zusammen gekommen waren. Große systematische
Ausstellungen mit wechselnden Themen ließen über die selbst-
gesetzten Grenzen hinaus blicken und boten Gelegenheit
zur Prüfung und öfteren Benutzung der Möglichkeiten für wert-
volle Ergänzung: 1925 und 1934 für alte schweizerische und
deutsche Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts; 1925 die große
internationale Ausstellung und die nachfolgenden Veranstal-
tungen bis zu Picasso und seinen Gesinnungsgenossen und
den Surrealisten; nach 1931 konnte auf dem durch die inter-
nationale Plastik-Ausstellung vorbereiteten Boden eine einst-
weilen nicht umfangreiche, aber gehaltvolle Skulpturensamm-
lung begründet werden.
Ueber den Ablauf dieser Entwicklung unterrichtet zusam-
menfassend das Neujahrsblatt 1933 der Zürcher Kunstgesell-
schaft «Die Sammlungen im Zürcher Kunsthaus». Mit allen
Einzelheiten liegt sie zu Tage in den gedruckten Jahres-
berichten seit 1910.
Die gegenwärtige Ausstellung ist ein Versuch, die Samm-
lung seit 1910 zum erstenmal wieder als Ganzes zu gliedern
und in Erscheinung zu setzen. Das rasche und ungleichmäßige
Wachstum hatte schon bald nur noch gestattet, sie abwechselnd
in größeren Teilen zu zeigen. Die Anordnung innerhalb aller
Räume des Kunsthauses und des Landolthauses mit Beiziehung
der sonst den wechselnden Ausstellungen vorbehaltenen Säle
ist vollständig nach Gruppen, aber nicht innerhalb der Grup-
pen nach Werken. Eine zahlenmäßig vollständige Darbietung
würde, um nicht nicht in Unübersichtlichkeit zu ersticken, eine
Weiträumigkeit verlangen, die das Kunsthaus in seiner jetzigen
Gestalt nicht gewährt. Der Ausweg besteht im zeitweisen Aus-
tausch eher durchschnittlicher Werke zwischen den Schau-
räumen und den Aufbewahrungsräumen. Nicht einbezogen
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