Volltext: Edvard Munch, Paul Gauguin

Paul Gauguin über sein Hauptwerk 
Als künstlerisches Testament hat Gauguin im Dezember 
1897, fünfzigjährig, in Krankheit und Drangsal angesichts 
des bestimmt erwarteten Todes auf Tahiti das größte und 
figurenreichste seiner Bilder geschaffen. Nachdem das 
Ende für einmal sich nicht hatte herzwingen lassen, mel- 
dete er, durch Leistung noch einmal erlöst, in fast von etwas 
wie Glück überstrahlten Briefen nach Paris, daß das im 
Fieber konzipierte und vollendete Werk alle frühern weit 
überrage und daß ein ähnliches ihm auch nie mehr ge- 
lingen werde. „Hatte ich wirklich die Reife erlangt, oder 
hat der große Schmerz es mich herausschreien lassen?“ 
Es stellt als bunter, langgestreckter Teppich in mensch- 
lichen Figuren und Tieren in einer Südseelandschaft gleich- 
nisweise das Leben dar, ein Bild des Daseins, geboren 
und gestaltet aus Verzweiflung und Todentschlossenheit. 
„Die beiden Ecken oben sind chromgelb mit der Inschrift 
links und meiner Signatur rechts, gleich einem in den 
Ecken beschädigten und auf eine Mauer mit Gold über- 
tragenen Fresko. Rechts unten ein schlafendes Kind, dann 
drei kauernde Frauen. Zwei. in Purpur gekleidete Frauen 
vertrauen sich ihre Geheimnisse an. Eine bewußt und im 
Widerspruch zur Perspektive überdimensionierte Figur, 
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