Volltext: Ausstellung Salomon Gessner

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allmählich die Einzeldrucke der Werke Geßners in Zürich. 1765 
erschienen «Daphnis», die «Idyllen» und die «Gedichte» zum letzten 
Male gesondert,- der «Tod Abels» dagegen, als besonders beliebtes 
Werk, wurde von Heinrich Geßner noch 1800 einzeln veröffentlicht. 
Geßners letzte Dichtung, die «Moralischen Erzählungen und Idyllen», 
wurden 1772 zwar unter diesem Titel einzeln herausgegeben, aber 
zugleich als 5. Band den «Schriften» von 1765 zugesellt. 
Hatten die einzelnen Werke in J. G. Löwen zu Leipzig einen 
eifrigen Nachdrucker gefunden, so bemächtigte sich der «Schriften» 
zuerst der Edle von Trattner in Wien <1765). Geßner selbst ließ 
den mächtigen Erfolg seiner Schriften in Frankreich und im Bereiche 
der französischen Sprache — und dazu gehörten damals schlechtweg 
alle Gebildeten Europas — nicht ungenutzt. Er gab 1768 eine 
Ausgabe seiner Werke in französischer Sprache heraus und ließ von 
den «Contes moraux et nouvelles idylles» 1773 einen prächtigen 
Quartdruck herstellen, der 1777 mit einem Bande der älteren Idyllen 
zu einer Quartausgabe der «Oeuvres» vereinigt wurde. 
Der Kreis der Sprachen, in denen Geßners Werke eine Wieder* 
gäbe fanden, erweiterte sich in den nächsten Jahrzehnten immer wieder. 
Um 1770 muß die erste italienische Übersetzung erschienen sein, 
denn der Abate Perini spricht in der Ausgabe des «Primo Navigatore» 
von 1771 ausdrücklich von einer früheren Auflage. Polnisch waren 1768 
bzw. 1770 einzelne Werke in einer Anthologie und in einem Jahrbuche 
abgedruckt worden,- 1772 veröffentlichte Adam Naruszewics den «Tod 
Abels» in Versen. Im nächsten Jahre erschien die erste schwedische 
Buchausgabe, den «Erast» enthaltend, und 1775 die erste ungarische: 
der «Tod Abels». Alle beruhten auf deutschen Vorlagen. Dagegen 
waren die portugiesischen «Pastoraes» <1778) wie die meisten der 
späteren portugiesischen Ausgaben aus französischen übertragen, eben* 
so die spanischen <erste: «La muerte de Abel» 1785) und mindestens 
zum Teil die russischen, von denen wir freilich noch fast nichts wissen. 
Die Übertragungen in die übrigen slavischen Sprachen <erste: Serbisch 
1793, Tschechisch 1800, Kroatisch 1848) und ins Griechische <erste: 
1795) gehen anscheinend durchwegs auf den deutschen Text zurück, 
während die rumänischen <erste: 1818) in der Mehrzahl aus dem 
Französischen übersetzt sind.
	        
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