Volltext: Ausstellung Salomon Gessner

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Geßner als Porzellanmaler ist noch ein Problem. Grundlegend 
hat Heinrich Angst 1905 in der «Schweiz» über die Fabrik im 
Schooren und das Zürcher Porzellan geschrieben, nachdem er durch 
die Stelle im Landvogt von Greifensee, wo Gottfried Keller Geßner 
als Urheber eines stattlichen Teegeschirrs einführt, zum Sammeln 
und Forschen angeregt worden war. Gottfried Keller soll seiner^ 
seits ihm erklärt haben, daß er durch den Tabakstopf mit Geßners 
Signatur und Jahrzahl inspiriert worden sei. 
In Deutschland, um von Sevres und England nicht zu reden, 
standen die fürstlichen Fabriken von Meißen, Wien und Nymphen^ 
bürg schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Blüte. Um 
die Jahrhundertmitte folgten die Höhezeit und auch erst neue 
Gründungen in Ludwigsburg, Höchst, Frankenthal, Berlin, Fulda, 
Ansbach, Kelsterbach. Um 1763 eröffnet ein bürgerliches Konsortium 
die zürcherische Fabrik im Schooren. Die Quellen geben über die 
Art von Geßners Beteiligung keine ganz klare Auskunft. Er selber, 
in einem Brief vom 3. März 1764: «Vieles für die neue Fabrik zu 
tun»,- J. J. Bodmer am 4. September 1765, über die Porzellanfabrik: 
«Sie nimmt sich in der Form der Gefäße und Zeichnungen aus. Diese 
sind größtentheils von dem Poeten Abels, und er würdigt sie, seinen 
Namen darauf zu setzen»,- eine Handschrift der Zürcher Stadt 
bibliothek: «Adam Spengler, Direktor der Fabrik im Schooren, 
Erfinder der Methode, irdenes Geschirr mit Kupferstichen zu ver 
zieren»,- Angst: «Kupferstecher Heinrich Bruppacher in Wädenswil, 
Stecher der vielfach auf Salomon Geßner hinweisenden Platten für 
die schwarze und farbige Bedruckung der Schooren^Fayencen». 
Kronzeuge ist immer und allein der Tabakstopf, der auch in 
mitten des «Geßnerporzellan» der Ausstellung beherrschend tront. 
Die Blumengehänge in der Art der Vignette 268 <L 175) aus den 
Schriften von 1765, und ähnlicher Erfindungen zu diesen Bänden 
und den «Gedichten» dieses Jahres, die Ostadeschen Bauernszenen,
	        
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