Volltext: Ausstellung Salomon Gessner

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die Rokokoumrahmungen zeugen von einer so vergnügten Unbe* 
sorgtheit und Sicherheit der Hand und des Gemüts, daß alle anderen 
«Dekore», auch wenn die graue Farbe und zierliche Punktierung das 
Bild von Geßners Küpferchen beschwört, und dies und jenes Motiv 
sie sichtbar imitiert, nur ängstlich schülerhaft und handwerksmäßig 
wirken können. Vielleicht ist es doch so, daß Heinrich Bruppacher 
für das von Angst genau beschriebene Ueberdruckverfahren des 
Adam Spengler auch zum Porzellan, nicht nur für irdenes Geschirr 
die Abziehbilder lieferte, und Geßner nur zu diesen die Vorlagen 
zeichnete, als künstlerischer Leiter der Fabrik, der einmal auch als 
Gast sich an den Werktisch setzt und in den Farbtopf langt, 
doch nicht zu täglicher Arbeit in Reih und Glied. 
Die Porzellanfabrik führte nach Geßners Tod zu einer finanziellen 
Katastrophe für mehrere Zürcher Familien. Ein Ausflug Geßners 
in ein anderes Gebiet mit dem Ergebnis des Zürcher Talers von 
1773, dessen Rückseite er mit einer Vignette von Zeichen des 
obrigkeitlichen Regimentes zierte, war in bescheideneren Grenzen 
nicht zukunftsreicher. Der Stempel zersprang während der Probe 
prägung. Der Taler wurde nie zur Münze.
	        
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