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repräsentativ geworden,- und mehr als irgendwelche anderen Dar*
Stellungen sind und werden wohl immer die drei Graffschen Bildnisse
Geßner allein repräsentieren. Doch gibt es Bilder aus der Zeit, da
er und sein Dichterruhm jung waren. Der ältere Füßli, Johann Caspar,
dessen Person und Haus vor Geßners künstlerischer Entfaltung Zürich
das künstlerische Antlitz gaben, hat ihn einmal, wohl fünfund*
zwanzig* bis dreißigjährig, als Hauptperson und jugendlichen Daphnis
auf einem seiner Quodlibets <Ausstellung Nr. 817) gemalt. Er ist in
Gesellschaft von weiteren Bildnissen — nicht Menschen —: eine
Zeichnung des dreißigjährigen Füßli selber, die 1736 entstanden ist,
ein Ölbildnis des 1698 geborenen vielleicht vierzigjährigen J. J. Bodmer,
ein Medaillon von Joh. Caspar Hirzel in jugendlichen Jahren und
eine Zeichnung des «Philokles», des Appenzellers Laurenz Zellweger,
der zweiundsiebzigjährig 1764 nach langer Krankheit starb und hier
als noch aufrechter Sechziger erscheint. Die Anton Graff zugeschriebene
und im Graffbuch von Julius Vogel auf Seite 5 reproduzierte Grisaille
ist zwar von J. C. Füßli, stellt aber neben dem Naturforscher
J. J. Scheuchzer nicht den Dichter und Maler Salomon, sondern den
Mediziner Johannes Geßner <1709—1790) dar. Jüngst im Handel auf*
getaucht und durch einen Kunstfreund erworben worden ist das bisher
nur aus einem Schellenbergschen Stich <Ausstellung Nr. 845) im dritten
Band von Joh. Caspar Füßlis Geschichte der besten Künstler in der
Schweiz bekannte kleine Brustbild <Ausstellung Nr. 818).
Es zeigt sich gegenüber Füßlischer Sprödigkeit malerisch und
menschlich so offen, dass vorerst die Verlockung einer Zuweisung
an Graff nahe liegt, ist aber neben Graff schon wieder etwas befangen
und auch in der Erscheinung des Dargestellten erheblich jugendlicher
als die Graffschen Bilder von 1765 und 1766. Die Verwendung für
den Füßlischen Band von 1770 erlaubt die Annahme, daß sich das
Bild um 1765/70 in Zürich befunden hat. Der einzige während der
Jahrzehnte 1750 —70 in Zürich tätig gewesene Bildnismaler, dem
ein Werk von der Haltung des neuen Geßner*Bildnisses zugetraut
werden kann, ist der Unterwaldner Joh. Melchior Wyrsch. Das Zürcher
Kunsthaus besitzt von ihm ein kleines Oval*Bildnis von Frau Anna
Hirzel, 1760. In luzernischem Privatbesitz befinden sich andere Zürcher
Bildnisse des Künstlers: Ratsherr Conrad Heidegger und Frau Heidegger
geb. Escher, 1757, Hans Caspar Escher und Frau Anna Magdalena