Volltext: Schweizerische Städtebau-Ausstellung Zürich 1928

Schweizerischer Konsumvereine gegründete Freidorf, dann die 
industrielle Gründung Wasserhaus, die mehr ländliche Siedlung 
Gartenfreund, der Lange Lohn, das Hirzbrunnenquartier und 
viele andere Anlagen. 
Eine wertvolle Vorbereitung dieser günstigen Entwicklung des 
Nachkriegsbaues bedeutete das im wesentlichen vom Basler In 
genieur- und Architekten verein auf gestellte Baugesetz vom Jahre 
1918. Hier war dem Kleinhausbau vorgearbeitet durch Licht 
höhen von 2,30 m, Brandmauern von 25 cm Stärke usw. Für die 
Entwicklung des Stadtganzen bestimmend war die Festlegung 
von Bauzonen. Endlich waren hier der Industrie, die vordem in 
reine Wohnquartiere vorgedrungen war, bestimmte Viertel zu 
gewiesen, in der sie sich frei entfalten sollte. Die Auswirkung des 
Zonengesetzes ist heute, nach so kurzer Zeit, noch nicht deutlich 
erkennbar geworden, sie wird sich erst im Lauf der kommenden 
Jahrzehnte zeigen. 
Während sich an der Peripherie die Neuquartiere entwickeln, 
für den Kunstfreund von geringem Interesse, für die Wohnbe 
völkerung von grösster Brauchbarkeit, rief der zunehmendeVer- 
kehr im Stadtinnern grösseren Veränderungen, Sanierungen. So 
ist der Hauptstrassenzug der Stadt, die Freiestrasse, in kurzer 
Zeit zweimal verbreitert worden, der Marktplatz und der Fisch 
markt mit seiner Umgebung haben grosse Veränderungen durch 
gemacht. Die Verbreiterung der Hauptstrasse von Klein-Basel, 
der Greifengasse, wird in zwei bis drei Jahren vollendet sein. Den 
verschiedenen Sanierungen diente die im Strassengesetz schon 
seit längerer Zeit bestehende gesetzliche Handhabe der «Zonen 
expropriation» aufs beste. 
Deutlich beginnt seit einigen Jahren eine regelrechte Citybil 
dung: das Stadtinnere wird mehr und mehr von Geschäftsbauten 
eingenommen, die Bevölkerungsdichtigkeit geht daselbst zurück; 
nach einem unerfreulichen Uebergangszustand beginnt ein klares 
Bild sich zu entwickeln. Die Geschäftsbauten drängen nach der 
Höhe, unter bestimmten Bedingungen ist es bereits möglich, sie 
ben Geschosse zu errichten, die Wohnbauten bleiben zurück und 
verfallen allmählich dem Abbruch. 
Prof. Hans Bernoulli, B. S. A.
	        
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