Schweizerischer Konsumvereine gegründete Freidorf, dann die
industrielle Gründung Wasserhaus, die mehr ländliche Siedlung
Gartenfreund, der Lange Lohn, das Hirzbrunnenquartier und
viele andere Anlagen.
Eine wertvolle Vorbereitung dieser günstigen Entwicklung des
Nachkriegsbaues bedeutete das im wesentlichen vom Basler In
genieur- und Architekten verein auf gestellte Baugesetz vom Jahre
1918. Hier war dem Kleinhausbau vorgearbeitet durch Licht
höhen von 2,30 m, Brandmauern von 25 cm Stärke usw. Für die
Entwicklung des Stadtganzen bestimmend war die Festlegung
von Bauzonen. Endlich waren hier der Industrie, die vordem in
reine Wohnquartiere vorgedrungen war, bestimmte Viertel zu
gewiesen, in der sie sich frei entfalten sollte. Die Auswirkung des
Zonengesetzes ist heute, nach so kurzer Zeit, noch nicht deutlich
erkennbar geworden, sie wird sich erst im Lauf der kommenden
Jahrzehnte zeigen.
Während sich an der Peripherie die Neuquartiere entwickeln,
für den Kunstfreund von geringem Interesse, für die Wohnbe
völkerung von grösster Brauchbarkeit, rief der zunehmendeVer-
kehr im Stadtinnern grösseren Veränderungen, Sanierungen. So
ist der Hauptstrassenzug der Stadt, die Freiestrasse, in kurzer
Zeit zweimal verbreitert worden, der Marktplatz und der Fisch
markt mit seiner Umgebung haben grosse Veränderungen durch
gemacht. Die Verbreiterung der Hauptstrasse von Klein-Basel,
der Greifengasse, wird in zwei bis drei Jahren vollendet sein. Den
verschiedenen Sanierungen diente die im Strassengesetz schon
seit längerer Zeit bestehende gesetzliche Handhabe der «Zonen
expropriation» aufs beste.
Deutlich beginnt seit einigen Jahren eine regelrechte Citybil
dung: das Stadtinnere wird mehr und mehr von Geschäftsbauten
eingenommen, die Bevölkerungsdichtigkeit geht daselbst zurück;
nach einem unerfreulichen Uebergangszustand beginnt ein klares
Bild sich zu entwickeln. Die Geschäftsbauten drängen nach der
Höhe, unter bestimmten Bedingungen ist es bereits möglich, sie
ben Geschosse zu errichten, die Wohnbauten bleiben zurück und
verfallen allmählich dem Abbruch.
Prof. Hans Bernoulli, B. S. A.