Volltext: Schweizerische Städtebau-Ausstellung Zürich 1928

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200/ 6o m), so wird das Strassennetz in den später erschlossenen 
Quartieren immer engmaschiger und damit unökonomisch, die 
Form der Baublöcke nähert sich dem für die Parzellierung so 
ungünstigen Quadrat. Die Vorortgemeinde Veltheim hat diesen 
Strassenkultus womöglich noch weiter getrieben als Winterthur, 
hat dafür aber bezeichnenderweise auch die Bestimmung aufge 
stellt, dass ein Wohnhaus nicht weniger als 2 Vollgeschosse auf- 
weisen dürfe. Zu bedauern ist nur, dass trotz dieser Landver- 
schwendung beim Strassenbau die Hauptverkehrsstrassen doch 
allgemein viel zu knapp bemessen wurden. 
Parallel mit der wirtschaftlichen und baulichen Entwicklung 
der Stadt haben sich auch die angrenzenden Vorortgemeinden 
vergrössert, vorab Veltheim und Töss, die um die Jahrhundert 
wende bereits mit der Stadt baulich völlig verwachsen sind. 
Durch die in den Vororten ins Unerträgliche gestiegenen Steuer 
lasten ist die Anschlussbewegung ausgelöst worden. Nachdem 
alle andern Lösungen wie Finanzausgleich, Zweckverband usw. 
als unbefriedigend abgelehnt worden sind, ist dann durch das 
Gesetz vom 4. Mai 1919 die Totalvereinigung der 5 Vororte 
Oberwinterthur, Seen, Töss, Veltheim und Wülflingen mit der 
Stadtgemeinde Winterthur mit Wirkung auf 1. Januar 1922 
vollzogen worden. Die frühere StadtgemeindeWinterthur zählte 
1920 27,000 Einwohner, der Flächeninhalt war 1556 ha, die 
Eingemeindung brachte einen Zuwachs von zirka 5350 Hekta 
ren und 23,000 Bewohnern. 
Mit dieser gross angelegten Eingemeindung ist die wesentliche 
Voraussetzung gegeben, den künftigen Ausbau der Stadt gemäss 
den Grundsätzen des Gartenstadtprogramms zu entwickeln. Für 
die Stadterweiterung wird mit einem Vollausbau auf Maximum 
150,000 Bewohner gerechnet, dies erfordert unter Beibehaltung 
der bisherigen Siedlungsdichte von zirka 6 5 Bew./Ha. die Be 
legung von 1 j 3 des heutigen Gemeindegebietes, die übrigen 2 / 3 
sollen dauernd als Wald und für landwirtschaftliche Nutzung 
erhalten bleiben. 
Albert Bodmer, Stadtingenieur.
	        
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