denbesitzrechtes vor allem in der Parzellierung des städtischen
Bodens erkennbar. Diese Parzellierung findet man in fast allen
Städten gleichartig durchgeführt, sie ist die eigentliche Grund
lage für die Entwicklung unserer Städte.
Mit einem Schlag hat die Revolution die Verbindung zwischen
Grundbesitz und öffentlicher Hand, jenem Erbstück geistlicher
und weltlicher Herrschaften, aufgehoben. Sie hat neben die öf
fentliche Macht das Recht des privaten Grundbesitzes gestellt.
Obschon dies Recht geteilt war in viele Einzelbesitzrechte, er
hielt der Bodenbesitz doch eine Macht durch die Stärke der ge
meinsamen Interessen. Mit dem Augenblick, da die Städte be
gannen sich zu erweitern, stiessen die Gemeindeinteressen auf
den Widerstand des privaten Grundbesitzes, der seiner Natur
nach sich für die städtischen Probleme nicht interessieren konnte:
er musste alle Fragen unter dem Gesichtspunkt des Eigennutzens
betrachten.
Die städtischen Verwaltungen hatten nun aber für die Gesamt
heit der Bürgerschaft zu handeln, sie hatten die Stadterweite
rung zu organisieren und waren dadurch gezwungen, die als un
verletzlich proklamierten privaten Rechte an den Grund und
Boden einzuschränken im Interesse der Oeffentlichkeit. Diese
Einschränkung in der Ausübung des privaten Eigentumsrechtes
auf städtischem Boden war um so notwendiger, als im selben Zeit
punkt, da die neuen Freiheiten und Verfügungsrechte über den
Grund und Boden ausgegeben wurden, gleichzeitig das zunft
gebundene Handwerk seine jahrhundertealten Traditionen löste.
Für den privaten Grundeigentümer standen nun alle Möglich
keiten offen, gute und schlechte, wenn er seinen Besitz auswirken
wollte.Was durch Gebrauch vonTraditionen geheiligt war, hatte
keine Geltung mehr. Allen möglichen Praktiken standen Tür
und Tor offen. Im XIX. Jahrhundert wurden Quartiere gebaut,
die auf ganz anderes ausgingen, als auf den Dienst für die Allge
meinheit. Man kann sogar feststellen, dass in dem Augenblick, da
die Städte von den beengenden Mauern befreit wurden, da sie
sich frei hätten entwickeln können auf den noch unüberbauten
Aussengebieten, dass im selben Moment eine neue Beschränkung
auftrat, dass die neuen Quartiere noch dichter gebaut wurden