Volltext: Schweizerische Städtebau-Ausstellung Zürich 1928

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eine Trennung der Verkehrsarten angestrebt. Die einfacheVer- 
kehrsspur ist auf 2,5 m bemessen, die Ueberholungsspur auf 
3 m. Im Richtungsverkehr erhält demnach die schmälste Fahr 
bahn eine Breite von 5,5 m und im Gegenverkehr eine solche 
von 6 m. Für den Ueberland- und Schnellverkehr kommen 
eigene Autostrassen in Betracht. Die Fernhaltung des Durch 
gangsverkehrs von den Wohnquartieren ist eine Selbstverständ 
lichkeit. Das sind alles Grundsätze, die längst von den Ver 
kehrstechnikern auf gestellt und bei Wettbewerben vorgeschlagen 
wurden, die aber noch selten Berücksichtigung gefunden haben. 
Die grössten Schwierigkeiten für eine glatte Verkehrsabwick 
lung liegen gewöhnlich im Stadtkern. Selbst aufwändige Stras 
sen Verbreiterungen vermögen oft dem Verkehrsandrang nicht 
zu genügen und man hilft sich mit dem Einbahnverkehr, unter 
drückt die so gefährlichen und verkehrshindernden Quer 
kreuzungen, schafft übersichtliche Kreuzungsstellen und sucht 
mit Entlastungs- und Umgehungsstrassen, sowie mit zwei 
stufiger Ausnützung der Strassen die Zustände zu verbessern. 
Das schachbrettartige Strassensystem bei verhältnismässig 
schmalen Strassen und unübersichtlichen Kreuzungen bedarf 
einer systematischen Festsetzung von Haupt- und Nebenstras 
sen und einer Abdrosselung des Verkehrs aus den Seitenstrassen, 
Fliesst der Verkehr noch ordentlich durch das Strassenetz, so 
staut er sich in den Plätzen. Die Aufteilung der Plätze in Fahr 
spuren (Einbahnrechtsverkehr) und Schutz- und Richtungs 
inseln ist ein dringendes Gebot. Die Anordnung des Kreisver 
kehrs mit grossen Radien, bei wenig Strassenbahnkreuzungen, 
stellt die einfachste Lösung dar, sofern nicht zur vollständigen 
Trennung der kreuzenden Strassen Unterführungen oder an 
dere Dispositionen gegeben sind. Die Tendenz der Dezentrali 
sation im Stadtbau überträgt sich sukzessive auf den Verkehr. 
Das nächstliegende ist die Verkehrsentlastung der Altstadt, die 
darin gipfelt, die radial verlaufenden Ausfallstrassen des Stadt 
verkehrs an einer Ringlinie anzusetzen und die Verbindung der 
Ausfallstrassen unter sich, ohne Durchfahrung des Stadtkerns 
herzustellen oder den eigentlichen Durchgangsverkehrs in der 
Hauptrichtung auf noch weiter ausholenden Umgehungsstras-
	        
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