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jedoch sind einige seiner Blätter, welche Schule machten, zu
den besten Werken zuzuzählen, die die jugoslavische Graphik
bisher hervorgebracht hat. Aus dieser Generation gingen ausser
dem produktiven Sasa Santel, noch der verstorbene Ivan Ben-
kovic und der vortreffliche, achtundzwanzigjährig gestorbene
Miroslav Kraljevic(geb. 1885) hervor, welcher wohl noch stark
unter dem Einflüsse seiner Pariser Schule stand, jedoch in
seinen mannigfachen Zeichnungen eine unbändige Phantasie
entwickelte. Dieser Gruppe wäre zeitlich auch der grosse Pla
stiker Ivan Mestrovic (geb. 1883) zuzuzählen, welcher sich
nicht davor verschliessen konnte, sein hervorragendes Können
auch auf dem Gebiete der Graphik zu beweisen und seinen
graphischen Figuren dasselbe dynamische und dramatische
Leben einzuhauchen, die seine grossen Plastiken charakte
risieren.
In der jüngsten Generation sind neben Dusan Kokotovic,
Vladimir Kirin und Anka Krizmanic-Paulic, die ihre besten
Leistungen den Inspirationen der Naturschönheiten Dal
matiens zu verdanken haben, vor allem Ljuba Babic (geb. 1890)
und Milenko Gjuric (geb. 1894) zu erwähnen. Der erstere hat,
jeder malerischen Wirkung abhold, eine wenn auch kleine
Reihe, mit rein graphischen Mitteln wirkender Blätter geschaf
fen, die von einer charakteristischen Feinheit sind, wogegen
der zweite das Hauptgewicht auf die gedankliche Durch
arbeitung seiner Sujets legt, welche vielfach soziale Tendenz
haben. Ausgezeichnetes Können und eine üppige Phantasie
zeigen die Lithographienmappen Vilko Gecans und die Radie
rungen Marijan Trepses, welcher mit seinen grösstenteils figu-
ralen Motiven viel Stimmung den Blättern zu verleihen ver
steht. Ein hervorragendes Talent ist der junge Veno Pilon
(geb. 1896), welcher auf einen langjährigen Aufenthalt in Russ
land zurückblickt, woher er jene mystische Vertiefung der
Landschaft und seinen Weltschmerz mitgebracht hat, die er
mit den modernsten Mitteln zur Geltung zu brii^gen weiss.
Auch Bozidar Jakac, der jüngste der Aussteller (1899 geboren),
hat schon früh eine versonnene Einfühlung in seine Motive
gewonnen, die seinen Blättern ihren intimen poetischen Reiz
verleihen.
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