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setzt und mit meist leicht sich rankender Schrift verbindet. 
Gelegentlich begibt er sich auch auf Wunsch eines Bestellers 
und Bücherfreundes etwas abseits, in Bezirke der Allegorie 
und des klassischen Altertums, in denen er nicht verbürgert ist. 
Als Freund von Albert Welti und Glied der Schweizer 
Künstlerkolonie in München hat auch Anner „die Alten“ 
verehrt und unter den Alten die alten deutschen Meister, 
Dürer und seine Zeit- und Gesinnungsgenossen, verstanden. 
Dürerschen Geist wird man aber in seinen Radierungen 
nicht suchen, und auch die Macht Altdorferschen Natur 
empfindens ist ihm nicht gegeben. Näher steht er in seinem 
Wesen einem holländischen Klein- und Feinmeister wie 
Anton Waterloo: Auch dieser gibt stille Landschaften ohne 
Staffage und zärtlich verfeinert in kleinem Format, eine 
„Allee im Walde“, einen „Kleinen Wasserfall“, eine „Hütte 
auf dem Hügel“, Wald am Wasser, Erlen am Flüsschen; 
oder dem Zürcher Malerradierer Salomon Gessner. Wie 
Anner ätzt Gessner seine Küpferchen und Vignetten, Blumen- 
sträusse und Gehänge, die kleinen Schweizerlandschaften für 
den Helvetischen Kalender, und wie Gessner verewigt Anner 
Waldquellen, Flussufer, Baumdickicht und mehr als eine 
„Gegend im Gras“. 
Zürich, Mai 1926. W. WARTMANN.
	        
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