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Zeichenlehreraspirant. Später lernt er in Karlsruhe, Mün
chen und Rom Schweizer Maler kennen, Stäbli, Böcklin,
Frölicher, Buchser, kommt mit Stäbli nach Winterthur,
dann nach Zürich zu Rudolf Koller, malt in Schaffhausen
auf schweizerischem Boden, in Säckingen mit dem Blick in
die Schweiz hinüber. Zweimal besucht er das Land als
Italienfahrer. Besondere Schweizer Reisen unternimmt er
erst im neuen Jahrhundert. Sie geben ihm Antrieb und
Stoff zu den Bergbildern aus dem Berner Oberland und vom
Pilatus. In Basel findet er als Mann Freundschaft für sich
und seine Kunst, und er schließt seinerseits das Land in sein
Herz, so daß er sich in der Schweiz «immer heimisch fühlt»,
trotzdem er im Schwarzwald heimisch ist.
Das Kapitel Die Schweiz und Hans Thoma ist
noch nicht geschrieben. Soweit Zürich dabei beteiligt ist,
scheint es, als ob in den 1890er Jahren und bis gegen 1910
die Verbindung stetiger unterhalten worden sei als später.
Von den vierzig Bildern, die während der Zeit im Künstler
haus zur Ausstellung gelangten, ist ein halbes Dutzend in
Zürich geblieben, die Hälfte davon durch Kauf und Schen
kungen in die Sammlung des Kunsthauses gekommen, gleich
wie eine gut gewählte Gruppe von Algraphien, Litho
graphien und Radierungen. Seit 1910 erschien der in
zwischen zu hohem Ruhm aufgestiegene Meister mit drei
jährigen Pausen noch dreimal mit etwa zwanzig Bildern
in den Ausstellungen des neuen Kunsthauses. Die Illusion
einer doch stets vorhandenen und wachsenden Vertrautheit
mit seinem Werk wurde in dieser Zeit durch die vielen
Bücher erhalten und verstärkt; vom Thodeschen Band mit