25
glauben, wenn er vorzeitig Gutes von meiner Arbeit
spricht, die doch schliesslich mangelhaft gemacht ist.
Wenn ich wieder wohl werde, muss ich von neuem
anfangen, und ich werde nicht mehr diese Gipfel
erreichen, von denen mich die Krankheit herunterriss.“
An THEO, No. 556, S. 526, Arles, 9. Januar 1889.
„Es freut mich ungemein, wenn Sie sagen, dass
das Porträt der Arleserin Ihnen gefallen hat. — Ich be
mühte mich Ihrer Zeichnung andächtig treu zu bleiben,
trotzdem nahm ich mir die Freiheit, sie vermittelst
Farben vorsichtig zu interpretieren und dabei den
schlichten Charakter und Stil der Zeichnung beizube
halten. — Da ist eine Zusammenfassung der Arleserin,
wenn sie so wollen. Da diese Synthesen der Arlesierinnen
selten sind, so nehmen Sie das für ein gemeinsames
Werk von mir und Ihnen, als das Ergebnis der Mo
nate unserer gemeinschaftlichen Arbeit. Ich bezahlte
es meinerseits mit einem Monat Krankheit, aber ich
weiss, es ist dies ein Bild, das Sie begreifen werden.
Sie, ich und andere seltene Menschen begreifen, wie
wir wünschen, dass es erfasst werde.“
An GAUGUIN, No. 624, S. 671
, Auvers, Juni 1890.
42
Mutter und Kind
Privatbesitz Zürich
43
Kinderbildnis
—
44
Bücher
23,000
45
La berceuse
—
„Ich glaube, ich erzählte Dir, dass ich ausserdem
noch ein Bild der Berceuse mache. Ich arbeitete gerade
daran, als meine Krankheit mich unterbrach. Davon be
sitze ich heute gleicherweise zwei Entwürfe. — Ich möchte
mit Gauguin über dieses Bild sprechen. Wir plauderten
öfters von den Islandfischern und ihrer melancholischen
Einsamkeit, die allen Gefahren ausgesetzt sind, allein