Volltext: Zürcher Bildnisse

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schäften hervor. Nach gewisser Auffassung wäre 
das Höchste, einen Menschen so zu empfinden 
und darzustellen, wie er, aber nur er, immer sein 
wird und sein muss; von ihm im Rahmen einer 
bestimmten Zeitlichkeit und künstlerischen Form 
das zu fassen und zu geben, was in allen Zeiten 
und Verhältnissen ihn nie verlässt, sein inneres 
Gesetz und Wesen. 
Derartige psychologische Bildnisse sind da 
um so eher möglich, wo Anlage und Wille 
selbst schon einigermassen geformt und ausgeprägt 
sind und sich von innen her durch die körper 
liche Erscheinung hindurchgearbeitet, diese durch 
drungen, beseelt haben. Ganz natürlich sind da 
gegen Kinderbildnisse oberflächlicher; in ihnen 
schimmert erst der Glanz der ungewissen Ver 
sprechungen und Erwartungen. Dies mag dann 
dazu führen, im farbigen Zusammenklang von 
aussen her an Leben und Bedeutung zu ersetzen, 
was aus dem Gegenstand des Bildnisses sich nicht 
gewinnen lässt. Am häufigsten trifft man denn 
auch die farbige Ausgestaltung und Gleichsetzung 
aller Teile, bis nahe an das reine Stilleben, beim 
Kinderbildnis. Nun gibt es wohl auch Kinderbild 
nisse, namentlich aus älterer Zeit, die seltsam
	        
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